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SYLOSIS: Cycle Of Suffering

Auch wenn das Finale von „Devils In Their Eyes“ durchaus als Breakdown durchgehen könnte, müssen sich Fans keine Gedanken machen. Das Engagement von SYLOSIS-Mastermind Josh Middleton bei der britischen Metalcore-Größe ARCHITECTS hinterlässt keine allzu deutlichen Spuren im Sound der Modern Thrash Metal-Band. Obwohl – das sei gesagt – die Wut und Aggression, die „Cycle Of Suffering“ von den ersten Klängen an prägen, es dennoch mit den Werken seiner Zweitband aufnehmen können.

Die mehrjährige Pause scheint SYLOSIS hingegen auch an anderer Stelle gut getan zu haben. Die Formation ist mit ganzer Seele zurück und klingt frisch wie in jungen Tagen, als wäre Album Nummer fünf das Ergebnis einer verspäteten „Sturm und Drang“-Phase. „Cycle Of Suffering“ mag im modernen Thrash seine Wurzeln haben, dennoch strecken die vier Musiker regelmäßig ihre Fühler aus, um das Beste aus ihrer näheren Peripherie in sich aufzusaugen.

Tempowechsel, pfeilschnelle Soli und schneidendes Thrash-Riffing gehören für SYLOSIS zum guten Ton

Stimmlich ist Josh Middleton mit seinen Screams weiterhin in der Nähe des Metalcore zu verorten, aus dem die Band ab und an ein Stilmittel zitiert („Cycle Of Suffering“, „Devils In Their Eyes“). Dazwischen blitzt gerne Mal ein Melodeath-Riff hervor, während die Comeback-Single „I Sever“ vor dem starken Finale kurzzeitig das Tempo herausnimmt und mit leisen Klängen eine ungemein dichte Atmosphäre spinnt.

Tempowechsel, pfeilschnelle Soli und schneidendes Thrash-Riffing gehören darüber hinaus für SYLOSIS sowieso zum guten Ton. Schwächen im Songwriting erlaubt sich das Quartett nicht, für Abwechslung sorgen Midtempo-Banger wie „Calcified“ oder hin und wieder ein melodisch gehaltener Refrain wie in „Shield“, „Idle Hands“ oder „Invidia“. Hier garniert Middleton seine harschen Vocals mit einem Hauch von Melodie und findet sich gesanglich infolgedessen irgendwo zwischen POLAR und ARCHITECTS wieder.

“Cycle Of Suffering” ist ein starkes und vor allem konstantes Album

Dass „Cycle Of Suffering“ trotz allem nicht zwischen den Stühlen sitzt, verdankt die Platte dem zielstrebigen Ansatz der Band. SYLOSIS kommen stets auf den Punkt, ohne sich auf dem Weg dorthin im Kreis zu drehen. Das Einzige, das wir nach der überraschend melancholischen Halbballade „Abandon“ vermissen, ist ein ganz großer Hit im Repertoire. „Cycle Of Suffering“ bleibt natürlich trotzdem ein starkes und vor allem konstantes Album; nur in dieser einen Sache hätte sich Josh Middleton gerne eine kleine Scheibe von seinem zweiten Arbeitgeber abschneiden dürfen.

Veröffentlichungstermin: 7.2.2020

Spielzeit: 50:53

Line-Up:

Josh Middleton – Guitar, Vocals
Alex Bailey – Guitar
Conor Marshall – Bass
Ali Richardson – Drums

Produziert von Josh Middleton und Ermin Hamidovic (Mastering)

Label: Nuclear Blast

Facebook: https://www.facebook.com/Sylosis/

SYLOSIS “Cycle Of Suffering” Tracklist

01. Empty Prophets
02. I Sever
03. Cycle Of Suffering (Video bei YouTube)
04. Shield
05. Calcified (Video bei YouTube)
06. Invidia
07. Idle Hands
08. Apex Of Disdain
09. Arms Like A Noose
10. Devils In Their Eyes
11. Disintegrate
12. Abandon

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