SUICIDAL WINDS: Winds of Death

Suicidal Winds bieten Thrash mit einer guten Prise Black und spielen einen ordentlich heftigen Stiefel herunter.

Im Platteninfo von No Colours Records werden SUICIDAL WINDS als Black/Thrash angekündigt, die sich wohl an MERCYLESS oder MAYHEMs „Deathcrush“ orientieren. Gar nicht mal so schlecht umschrieben, aber auch trotzdem reicht’s damit für das goldene Scharfschützenzeichen am Band. Denn SUICIDAL WINDS möchte ich eher Thrash (allerdings mit ‘ner gesunden Prise Black) einstufen und „Winds of Death“ erinnert mich auch eher an die Frühwerke einer bekannten deutschen Band, deren Bassist (der sich auf seine Hauptband konzentrieren soll und nicht auf seine langsam nervenden Nebenprodukte und dann auch noch auf dem Wacken das frenetisch geforderte “Bombenhagel” nicht spielte) eine nicht nachvollziehbare Liebe (die auch noch von einer sonst ganz vernünftigen Person von den Vampsters geteilt wird) zu einem Verein aus Gelsenkirchen hat. Is‘ klar wen ich meine, wa?

SUICIDAL WINDS erwecken den Geschwindigkeitsrausch

Insgesamt thrashen sich die vier Schweden durch elf Songs, die alle ins obere Tabellendrittel gehören und schaffen es doch einem durch die Limitierung „Upspeed Thrash“ gegebene Eintönigkeit, durch dezentes Einstreuen der schon oben erwähnten Black-Elemente und durch abwechslungsreiches Riffing ein aufs andere Mal auszuweichen. So erwecken sie den Geschwindigkeitsrausch in jedem Lied aufs Neue, weiterer Punkt auf der Habenseite der SUICIDAL WINDS.

Zur Produktion ist vielleicht noch zu sagen, das sie sich auch eher an alten SODOM oder MAYHEM-Werken orientiert (gut, ein bisschen übertrieben). Wie immer gilt auch hier: damals aus der Not geboren, heute absolut überflüssig, da man damit zwar einen toll dumpfen Klang der Bassdrum kriegt, aber auch die Becken gleich wieder in den Schrank stellen kann. Von den Qualitätsverlusten im Gitarrenbereich will ich erst gar nicht anfangen. Aber genug zur Produktion, unterm Strich kann man damit leben!

SUICIDAL WINDS schwimmen gegen den Strom – aber auf hohem Niveau

Positiv möchte ich feststellen, das es endlich mal wieder eine Band gibt, die dem Speed um des Speedes willen frönt und mir persönlich könnten sie auf dem nächsten Album sogar noch ruhig ein bis zwei Schüppchen drauflegen. Überhaupt möchte ich jetzt mal eine riskante Prognose wagen. Sollte es in nächster Zeit, das von mir herbeigesehnte Thrash-Revival geben, dann werden SUICIDAL WINDS eine bestimmt nicht unerhebliche Rolle dabei spielen. Zu wünschen ist es der Band, die sich immerhin schon seit 1992 im plattenvertragslosen Untergrund tummelte, und erst letztes Jahr einen Plattenvertrag erhielt, auf jeden Fall, denn noch schwimmen sie fett gegen den Strom, aber dies auf hohem Niveau!

Als finales Fazit bleibt Folgendes zu sagen: SUICIDAL WINDS bringen mit „Winds of Death“ ein schon erstaunlich ausgereiftes Debüt vor, das bei mir persönlich offene Türen einrennt, aber neutral gesehen müssen die SUICIDAL WINDS als New Hopefuls im Thrash durchgehen müssen. Wer auf Geschwindigkeitsgebolze, im positiven Sinne, steht, sollte diese Platte ruhig mal anchecken. Erwähnenswert finde ich noch, dass das jetzt schon die zweiten Skandinavier innerhalb einer Woche sind, die ich bespreche, die sich kleine versaute Hörspiele auf ihrem Silberling erlauben. Haben die alle im Frühjahr aufgenommen, oder liegt das auch irgendwie an den viel zitierten langen Winternächten?

Line-Up:

Mathias Johansson – bass/vocals
Peter Haglund – guitar
Andreas Ström – guitar
Martin Hogebrandt

Label: No Colour Records

SUICIDAL WINDS “Winds Of Death” Tracklist

1.) Wrath of the Slaughter
2.) Rapehammer
3.) Possesed by Violence
4.) Kill & Sacrifice
5.) Winds of Death
6.) Black Bitchfuck
7.) Life of Anguish
8.) Definitely War
9.) Destroy
10.) Carnal Lust
11.) Depressed Visions

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