SUFFER YOURSELF: Ectoplasm

Atmosphärischer Death / Funeral Doom Metal aus der Ukraine bzw. aus Schweden.

Frickelei Fehlanzeige – denn bei Ectoplasm, dem zweiten Album von SUFFER YOURSELF, bekommt man es mit atmosphärischem Death / Funeral Doom Metal zu tun, der beinahe ständig die Hand an der Handbremse hat. Ins Schleudern gerät das ukrainisch-schwedische Quartett aber dennoch nicht, als dass die Band gut mit den Stimmungen zu arbeiten weiß.

Geht man an Ectoplasm jedoch unter dem Aspekt heran, spitzfindige instrumentale Leistungen oder kompositorische Geniestreiche zu finden, dann wird man nicht ganz glücklich werden. Lässt man sich jedoch darauf ein, das Album einfach nur wirken zu lassen, dann hat man bedeutend mehr davon.

Zieht man in etwa gleich den titelgebenden Opener Ectoplasm heran, so offenbart der Zehnminüter durchaus Potenzial, als dass er in dunkler Stimmungslage die Themen (manchmal nicht ganz geschmeidig im Übergang) wechselt und durch seine choralen Passagen an (die großartigen) AMPHITRYON erinnert. Wohl auch, weil die Growls von Stanislav Govorukha durchdringend und tief zum Besten gegeben werden. Zu den Growls mischen sich dann und wann auch Screams und (leidvoll) gesprochene Passagen hinzu.

Die Trägheit des Albums macht sich gegen Ende aber auch negativ bemerkbar, als dass die zweite Albumhälfte etwas abfällt bzw. das abschließende Transcend the Void einfach nur droneig ist. Das überlange Abysmal Emptiness umschifft diese Gefahr zwar erst spät, aber doch, als dass nach knapp zehn Minuten mehr oder minder plötzlich das Tempo angezogen wird und Drummerin Kateryna Osmuk auch einmal ansatzweise die Blast Beats auspacken darf. Gerade dieser Track erinnert dann auch an MY DYING BRIDE zu As The Flowers Withers-Zeiten – nicht zuletzt auch wegen dem Gitarrenklang.
 
Auch wenn Ectoplasm nicht auf ganzer Linie (oder auf ganzer Länge) begeistern kann, so haben SUFFER YOURSELF doch ein stimmungsvolles Album geschaffen, das sich gut dazu eignet, einfach einmal eine Stunde lang abzuschalten und sich in emotionale Kälte zu hüllen.

Veröffentlichungstermin: 25.11.2016

Spielzeit: 61:13 Min.

Line-Up:
Lars Abrahamsson – Gitarre
Malcolm Sohlen – Bass
Kateryna Osmuk – Schlagzeug
Stanislav Govorukha – Gitarre, Gesang & Programming

Gast-Musiker:
Andriy Tkachenko (VIN DE MIA TRIX, HUMAN COLLAPSE) – Gesang
François Bilodeau – Drones and Ambiences (Transcend the Void)

Produziert von Stanislav Govorukha
Label: Cimmerian Shade Recordings

Homepage: http://sufferyourself.bandcamp.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/SufferYourself

Tracklist:
1. Ectoplasm
2. Abysmal Emptiness
3. The Core
4. Dead Visions
5. Transcend the Void

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