Das Artwork von "Subway To Sally - Post Mortem"

SUBWAY TO SALLY: Post Mortem

Weit mehr als ein Abgesang: „Post Mortem“ zeigt SUBWAY TO SALLY auch nach so vielen Jahren noch kämpferisch und spielfreudig.

Aufhören, wenn es am schönsten ist? SUBWAY TO SALLY waren offenbar kurz davor. Aber wie wir alle wissen, braucht es oftmals nur einen kleinen Schubser, um schließlich doch ein wenig länger im Augenblick zu verweilen. Die Lebenslust, die Freude an der Musik war spätestens mit „Himmelfahrt“ (2023) wieder entfacht, das insbesondere bei der treuen Fangemeinde der Potsdamer einen besonderen Nerv getroffen hatte.

Dementsprechend spielfreudig und quicklebendig zeigt sich das Gespann auf ihrem 15. Studioalbum, das mit unschuldigen Kinderstimmen beginnt und im folgenden „Phönix“ selbstbewusst von Wiedergeburt erzählt. Dass dabei das Althergebrachte erst untergehen muss, lässt bandtypisch verschiedene Lesarten zu. Sicher aber ist nach diesem Auftakt eines: Auf lebensrettende Sofortmaßnahmen sind SUBWAY TO SALLY selbst in ihrem angebrochenen vierten Jahrzehnt noch lange nicht angewiesen.

SUBWAY TO SALLY zeigen sich auf „Post Mortem“ kämpferisch und spielfreudig

Ihnen bleibe „noch etwas Zeit“, konstatiert Sänger Eric Fish gewohnt charismatisch im Titeltrack, während seine Kollegen das kämpferische Statement mit kraftvollen und aufbauenden Melodien untermalen. Tatsächlich wagt sich „Post Mortem“ hier und da sogar ein wenig aus der Komfortzone, wenn im erwähnten Namengeber das Songwriting-Einmaleins der Kollegen von FEUERSCHWANZ in den eigenen Sound übertragen wird oder „Stahl auf Stahl“ gar auf ein seltenes Gastfeature setzt. Dass WARKINGS-Sänger Tribune hier lieber auf Englisch statt in der Muttersprache singt, lässt das Stück zwar etwas aus dem Rahmen fallen, eingängig und mitreißend fällt das Crossover dennoch aus.

Mit harten Riffs und düsterer Atmosphäre zeichnet „Nero“ wiederum bedeutungsschwangere Bilder, welche die pechschwarze Ballade „Herz in der Rinde“ wenig später allerdings schnell in den Schatten stellt. Doch selbst ungeachtet der bitterbösen Wendung präsentieren sich SUBWAY TO SALLY hier als Geschichtenerzähler so stark wie lange nicht. Auch sonst beweist Cheftexter Bodenski Fingerspitzengefühl, wenn er sich etwa in „Kummerkind“ der Depression annimmt.

„Post Mortem“ ist weit mehr als ein Abgesang

Nicht auf den Kopf, sondern das Herz zu hören, war somit sicherlich die richtige Entscheidung, obwohl im Zuge dessen mit „Unter dem Banner“ und „Eisheilige Nacht“ auch tendenziell unscheinbare Kompositionen das Licht der Welt erblickten. Doch sprechen wir selbst hier immer noch von grundsolidem Niveau, das abermals klarstellt, wie unerschütterlich doch die Grundfeste SUBWAY TO SALLYs steht. Nach über drei Dekaden und 15 Studioalben ist das natürlich eine beeindruckende Bilanz, aber möglicherweise immer noch nicht das letzte Wort. Wenn man wirklich dann aufhören soll, wenn es am schönsten ist, lohnt es vielleicht, doch noch die nächste Runde um die Sonne abzuwarten.

Veröffentlichungstermin: 20.12.2024

Spielzeit: 49:02

Line-Up

Eric Fish – Vocals, Flutes, Bagpipe
Ally Storch – Violin
Bodenski – Hurdy Gurdy, Acoustic Guitar, Vocals
Simon – Acoustic Guitars, Trumsheit, Vocals
Ingo Hampf – Guitar, Lute
Simon Michael – Drums, Percussion
Sugar Ray – Bass

Produziert von Simon Michael und Ingo Hampf

Label: Napalm Records

Homepage: https://subwaytosally.com/
Facebook: https://www.facebook.com/subwaytosally/
Instagram: https://www.instagram.com/subwaytosallyofficial/
Bandcamp: https://subwaytosally.bandcamp.com

SUBWAY TO SALLY “Post Mortem” Tracklist

1. Introitus
2. Phönix
3. Post mortem (Video bei YouTube)
4. Wunder
5. Nero
6. Unter dem Banner
7. Herz in der Rinde (Video bei YouTube)
8. Lumpensammler
9. Stahl auf Stahl (Video bei YouTube)
10. Atlas
11. Kummerkind
12. Eisheilige Nacht (Video bei YouTube)
13. Die Erde bebt

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