STUCK MOJO: Violate This

Schade um eine Band, die noch für einige gute Platten hätte sorgen können. Schade, dass die Besten im Musikbusiness manchmal auf der Strecke bleiben. Ich verbleibe daher in der Hoffnung auf eine baldige Reunion.

Traurig, aber wahr. In Zeiten, in denen maßlos überbewertete, zusammengecastete Rap-Metal-Acts Gold und Platin einsacken, gibt es leider auch innovative Bands, die dieses Genre eigentlich salonfähig gemacht haben, aber von der Mehrheit sträflich und zu unrecht ignoriert werden. Zu diesen Bands gehören zweifelsohne STUCK MOJO, die seit 1995 fünf erstklassige Rap-Metal-Alben veröffentlicht haben, aber trotzdem nie die verdiente Aufmerksamkeit erhielten. „Violate This“ dürfte daher die letzte offizielle Veröffentlichung dieser Ausnahmeband sein, da sich die Posse mittlerweile aufgelöst hat und einige Mitglieder bereits in anderen Projekten aktiv sind. Leider handelt es sich bei dieser Veröffentlichung um kein Studioalbum, sondern um eine Kollektion, bestehend aus unveröffentlichten Tracks von diversen Studio-Sessions und Demos, umarrangierten Versionen bereits bekannter Songs, zweier Coverversionen und zweier unveröffentlichten Sudiotracks.

Auch wenn die Songs aus den Studio- und Demo-Sessions nicht den Weg auf ein Album gefunden haben, stehen sie der Qualität der Alben in keiner Weise nach. Aus diesem „Ausschuss“ hätten andere Bands wahrscheinlich einige ganze reguläre Alben gemacht. Ein weiterer Beweis für die unerschöpfliche Kreativität, die in STUCK MOJO steckte. Die alternativen Versionen von „Pigwalk“ und „No Regrets“, die in einer anderen Besetzung eingespielt wurden sind zwar interessant, aber nicht unbedingt besser als die Originale. Die Cover-Versionen der Klassiker von IRON MAIDEN („Wrathchild“) und MÖTLEY CRÜE („Shout at the devil“) kann man auch als überaus gelungen bezeichnen. Sie wurden zudem noch mit den Vocals von Goldkehlchen Devin Townsend veredelt. Also auch Daumen hoch für die Cover-Versionen. Mit „Ten Years“ und „Revolution“ bleiben dann nur noch die neuen Studiotracks, die heavy aber dennoch sehr melodiös aus den Boxen krachen. Diese Songs fügen sich nahtlos in das Konzept des letzten Albums „Decleration of a Headhunter“ ein. Heavy Riffs, melodiöse Gesangslinien und melodiöse Gitarrenarbeit = STUCK MOJO. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass die Soundqualität mancher Songs etwas abfällt, da es sich teilweise nur um Demo-Aufnahmen handelt; wirklich schlecht ist sie aber nie.

Schade also um eine Band, die noch für einige gute Platten hätte sorgen können. Schade, dass die Besten im Musikbusiness manchmal auf der Strecke bleiben. Ich verbleibe daher in der Hoffnung auf eine baldige Reunion.

Spielzeit: 77:05 Min.

Line-Up:
Bonz: Gesang

Rich Ward: Gitarre

Bud Fonsere: Schlagzeug

Dan Dryden: Bass, Vocals

Label: Century Media

Tracklist:
1. Ten Years (unveröffentlichter Studiosong)

2. Revolution (unveröffentlichter Studiosong)

3. Not Promised Tomorrow („Rising“ Sessions)

4. No Pride, No Respect (“Rising” Sessions)

5. Southern Pride (“Rising” Demo, Alternativversion)

6. Wrathchild (Irion-Maiden Cover mit Devin Townsend)

7. Shout At The Devil (Mötley Crüe Cover mit Devin Townsend)

8. Hate Must Be A Gift (“Pigwalk” Sessions)

9. Despise (“Pigwalk” Sessions)

10. Twisted (“Pigwalk” Sessions)

11. Only The Strong Survive (“Pigwalk” Sessions)

12. Pigwalk – Mojo 427 Version (andere Besetzung)

13. No Regrets – Mojo 427 Version (andere Besetzung)

14. Propaganda (Demo Song)

15. Love Has No Colour (Demo Song)

16. Hotlanta (Demo Song)

17. Babylon (Demo Song)

18. Mojo Funk (Demo Song)

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