Langeweile ist etwas Fürchterliches. Wer aus Des Moines, Iowa kommt, dürfte sich vermutlich damit auskennen. Corey Taylor, seines Zeichens Schreigott von SLIPKNOT, sollte sich also mit Bekämpfungsmaßnahmen auskennen. Um dem täglichen Einerlei zu entkommen, während sein Hauptbrötchengeber pausiert, steht für ihn folgerichtig sein zweites Standbein STONE SOUR Gewehr bei Fuß. Proberaum und Clubbühne also statt Sofa und Kartoffelchips. Prinzipiell ist das eine überaus begrüßenswerte Freizeitbeschäftigung bei Menschen, die wie Taylor mit einem überragenden Gesangsorgan ausgestattet sind, da so auch alle Fans etwas davon haben. Außerdem klingt Come What(ever) May nach allem anderen als einer Hobby-Band. Tight und abgezockt wird hier gerockt, wenn auch ungleich softer als beim SLIPKNOTschen Maskenball, obwohl Taylors Kollege James Root an der Gitarre steht und Roy Mayorga (Ex-SOULFLY) in die Pauken drischt. Heavy Rock heißt das Gebot der Stunde und entsprechend groß ist der Anteil an klaren Gesangspassagen, begleitet von wechselhaften Songs, die zwischen Moderne und Tradition pendeln. Bei einem Ausnahmekünstler wie Taylor könnte dies zu einem größeren Facettenreichtum führen, doch unangenehmerweise klingt das Zweitwerk von STONE SOUR gesichtslos und trotz aller eingebauter Schreie verhalten. Dynamik und Groove kochen auf Sparflamme, ziellos treiben sich die Liedchen herum, statt punktgenau in die Fresse oder ins Herz des Hörers zu zielen. Somit entpuppt sich Come What(ever) May auf Dauer als durchwachsenes Hörvergnügen, dem große Momente fehlen. Wie eingangs erwähnt: Langeweile ist etwas Fürchterliches.
Veröffentlichungstermin: 28.07.2006
Spielzeit: 49:06 Min.
Line-Up:
Corey Taylor – Gesang
James Root – Gitarre
Josh Rand – Gitarre
Shawn Economaki – Bass
Roy Mayorga – Schlagzeug
Produziert von Nick Raskulinecz
Label: Roadrunner
Homepage: http://www.stonesour.com
Tracklist:
30/30-150
Come What(ever) May
Hell & Consequences
Sillyworld
Made Of Scars
Reborn
Your God
Through Glass
Socio
1st Person
Cardiff
Zzyxx Rd.