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SPHINX: Deathstroke

Das Debütalbum war noch nicht draußen, da erhitzen SPHINX schon das Gemüt von Metal-Schland. Doch auch ohne Internet-Drama macht “Deathstroke” Spaß.

Vergangenheitsbewältigung beziehungsweise Altlastenbearbeitung Teil zwei. Nicht ganz so lange wie das letzte RAGE-Album “Resurrection Day” lag “Deathstroke” auf meinem To Do-Stapel. Allerdings immer noch deutlich länger als angebracht. Das Debüt dieses jungen Münsteraner Trios erschien Anfang des Jahres über Diabolic Might Records. Zuvor hat die 2016 gegründete Band insgesamt sechs Demos und vier Live-Tapes veröffentlicht. Tapes… Von einer Band, deren Musikern Tapes vermutlich höchstens von ihren Eltern kennen.

SPHINX haben schon vor der Veröffentlichung von “Deathstroke” Staub aufgewirbelt

Noch vor der Veröffentlichung Ihres Debütalbums wirbelten SPHINX auf dem KEEP IT TRUE RISING Ende November letzten Jahres eine Menge Staub auf. Das lag aber wohl weniger an ihrem Auftritt, sondern an ihrem Verhalten abseits der Bühne sowie späterer Pöbeleien gegen den Veranstalter. Das Ganze eskalierte dann – befeuert durch die üblichen Mechanismen im Internet – zu einer kleinen Seifenoper, bei der sich letztendlich niemand so richtig mit Ruhm bekleckerte und was mir ehrlich gesagt auch eine zeitlang die Lust auf diese Scheibe nahm.

Mit jugendlicher Ruppigkeit rüpeln SPHINX sich durch ihr Debüt

Aber man wird ja mit dem Alter manchmal auch verständnisvoll und außerdem ist eine gewisse jugendliche Ruppigkeit und Ungestüm wohl auch nicht hinderlich, nein, vermutlich sogar zwingend erforderlich, wenn man 2022 noch einen solche rumpeligen Sound fahren will wie SPHINX. Die drei Kerle haben sich den klassischen Speed und Thrash Metal auf die Fahnen geschrieben, welcher in den Achtzigern im Ruhrpott von Bands wie SODOM und KREATOR sowie im Süden von DESTRUCTION gespielt wurde. Und wir reden hier von den ganz frühen Werken dieser Bands, inklusive authentischem Alman-Englisch . Dessssssssssstroke!!!!!

Wer seinen Thrash gerne ungeschliffen mag, der sollte “Deathstroke” anchecken

Das heißt, die Band rüpelt sich eine gute halbe Stunde lang durch neun Songs frühteutonischer Raserei. Das Schlagzeug bollert schön dumpf, die Soli kommen, um es mal vorsichtig auszudrücken, eher aus dem Bauch als aus dem Kopf. Allerdings machen SPHINX nicht den Fehler, das Gaspedal durchgehend bis ans Bodenblech durchzutreten. Ab und zu gibts auch mal mosh-kompatibles Mid Tempo, wenn auch vorsichtig dosiert. Spielerisch ist die Band alles andere als tight, das holpert stellenweise schon noch ein Stück. Dafür atmet die Scheibe aber Leidenschaft. Ich meine, schaut euch das Cover und die Bandfotos an, zieht euch die Pseudonyme der Jungs rein und hört euch die Songs auf “Deathstroke” an – die meinen das fucking ernst, und das merkt man. Wer seinen Thrash also extra rumpelig mit einer Note Dosenbier mag, wer auch Bands wie DEATHHAMMER oder TÖXIK DEATH in Ekstase gerät, der sollte “Deathstroke” auf jeden Fall verhaften.

 

Veröffentlichungsdatum: 04.02.2022

Spielzeit: 32:32

Line Up:
Aggressor – bass, vocals
Terrorizer – guitars
Bonebreaker – drums

Label: Diabolic Might Records

Facebook: https://www.facebook.com/sphinxspeed

SPHINX “Deathstroke” Tracklist:

01. Intro
02. Ruthless Power
03. Deathstroke
04. Virgin til Death
05. Deadly Speed
06. Exterminator
07. Pounding Death
08. Massacre of Distomo
09. Intruders
10. T.A.T.E.T.S
11. Outro

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