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SHADOWS FALL: Threads of Life

Goodbye Metalcore – Hello Mittelmaß!

Nun ist es also endlich da, das Ende von Metalcore. Nachdem jetzt fast alle Bands, die unter dieser Stilbezeichnungs-Gurke zusammengefasst wurden, wie unberechtigt auch immer, das letze Fitzelchen Hardcore aus ihrem Sound entfernt haben, kann man also endlich wieder von dem sprechen, was es die ganze Zeit schon war: Thrash-Metal. Ob das jetzt ein Fortschritt ist, wage ich zu bezweifeln. In Sachen SHADOWS FALL klingt es sogar verdammt nach Rückschritt. Und zwar um ungefähr 20 Jahre. Wären da nicht die immer wieder eingestreuten, clean gesungenen Passagen, könnte man fast meinen, eine Platte aus der Mitte der 80er zu hören, so lupenrein wird hier die Lehre des Thrash-Riffs vertreten. Man möchte zweimal ins Info schauen, um sicher zu ein, dass diese Band nicht vielleicht doch heimlich aus Altenessen kommt. Was sich bis jetzt vielleicht noch wie ein Qualitätsurteil anhören mag, ist leider keines, denn diese Platte ist vor allem eines: harmlos. Und soft…Ja, soft!!
Ständige Akkustik-Gitarren-Parts und unheimlich viel Gefühl nehmen den ohnehin schon zahnlosen Kompositionen auch noch den letzten Biss und nervig einschmeichelnde Melodie-Parts tun dann ein übriges, um diese Platte zu verwässern.
Und der Rest? Alles schonmal gehört, alles altbacken, alles ohne Biss und ohne zündende Ideen. Lieder wie Strom Winds oder Final Call plätschern mit ihrem gefälligen Aufbau und ihrem Nr.-Sicher-Riffing durch die Boxen, technisch perfekt, aber leider ohne großen Schaden anzurichten. Warum soll ich mir das anhören und nicht lieber direkt EXODUS oder KREATOR? Die haben schon immer den besten Thrash-Metal gemacht und machen ihn auch heute noch! Und da muss ich mir wenigstens nicht eine dermaßen ärgerliche, ja wirklich verdammt ärgerliche Klischee-Ballade wie Another Hero Lost anhören! Leute, bitte, das kann doch nicht euer Ernst sein! Akkustik-Intro, gefühlvoller Gesang, Gitarren-Solo und dramatischer-Drum-Einstieg – geht´s noch? Zuviel SCORPIONS gehört?
Wenn man schon Thrash-Metal recycelt, dann doch bitte mit Herzblut und Härte. Wenn man schon keine neuen Ideen hat, sollte man wenigstens die Aggression, und damit die essentielle Stimmung und Triebfeder des Thrash, angemessen wieder beleben. Schließlich heisst es ja auch Extreme Aggression und nicht Extreme Compassion.
Für eine Band, die sich Retro auf die Fahne schreibt, mag ja ein solch farbloser Reigen längst verrotteter Ideen-Trockenblumen noch angehen, aber für eine Band, die mit ein paar anderen zusammen mal frischen Wind in die Szene bringen sollte, ist es einfach zu wenig. Vielleicht war das mit dem Hardcore doch keine so schlechte Idee, jedenfalls ist diese Platte nur ein lauwarmer Aufguss alter Zeiten und abgestandener Ideen und somit bestenfalls unspektakulär und überflüssig.
Zumindestens kann man jetzt sicher sein, dass man mit dem Begriff Metalcore wieder die einzige Band beschreibt, die diese Bezeichung jemals verdiente, nämlich: PRO PAIN. Damit hat die Platte wenigstens etwas Gutes.

Veröffentlichungstermin: 30.03.2007

Spielzeit: 49.08 Min.

Line-Up:
Brian Fair – Vocals
Jonatahn Donais – Lead guitar, Vocals
Matthew Bachand – Guitar, Vocals
Paul Romanko – Bass
Jason Bittner – Drums
Kuba Kubica – Synths

Produziert von Nick Raskulinecz
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://shadowsfall.com/

Tracklist:
1. Redemption
2. Burning the Lives
3. Storm Winds
4. Failure of Devout
5. Venomous
6. Another Hero Lost
7. Final Call
8. Dread uprising
9. The great Collapse
10.Just another Nightmare
11.Forevermore

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