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SALVIO VECCHIO: The Warm Light Of Night

Eines von vielen Gitarristen-Soloalben – deswegen noch lange nicht schlecht.

Wieder ein weiteres Solo-Shredder-Album eines technisch perfekten, aber songwriterisch unterentwickelten Saitenvirtuosen. Das zumindest dachte ich nach Sichten des Covers und hatte ein bisschen recht – und auch wieder nicht.

Wer mit rein instrumentaler Shreddermucke, wie sie uns z.B. das Haus Varney seit gefühlten Jahrhunderten beschert, nichts anfangen kann, der darf hier gleich zurück klicken. Wer hingegen durchaus was mit den Soloalben von VAI oder SATRIANI anfangen kann, der wird vielleicht auch SALVO VECCHIO etwas abgewinnen können – auch wenn der dieses Weltklasseniveau spielerisch natürlich nicht ganz erreicht.

Auf “The Warm Light Of Night” wird natürlich geshreddert, als gäbe es kein Morgen, Meister Vecchio zeigt sich aber dennoch nicht nur technisch versiert, sondern auch stilistisch offen, vergisst die Melodien nicht und limitiert sich nicht auf Highspeed-Arpeggi. Da gibt’s diverse Country/Bluegrass-Einschübe, funkige Einlagen und groovige Nummern zu bestaunen, außerdem verzichtet der gute Mann auf sinnlose Soloarien, die letzten Endes ja sowieso niemanden interessieren. Die einzelnen Stücke sind kurz und knackig gehalten, vom Aufbau durchaus vergleichbar mit “normalen” Songs und ohne ausufernde Arrangements. Unterstützt wird der junge Italiener von Keyboarder Andrea Marincola und jeder Menge Gäste, die man aber wie erwartet nicht bewusst raushört.

Im Endeffekt ist “The Warm Light Of Night” aufgrund der gebotenen Abwechslung und der Dauer von nicht einmal 35 Minuten eine ziemlich kurzweilige Angelegenheit mit etlichen einschmeichelnden Melodien und kleinen Kabinettstückchen geworden, wird aber natürlich trotzdem keine Leute aus dem Feindeslager rekrutieren können. Wer Soloalben schätzt, der darf ruhig reinhören und wird sich vielleicht lediglich am teilweise etwas zu lieblos programmierten Drumcomputer stören, der hier auf den Namen Checco Savuoi und fast als Anagramm des Bandchefs durchgeht.

Veröffentlichungstermin: 15.12.2010

Spielzeit: 34:32 Min.

Line-Up:

Salvo Vecchio – Guitars
Andrea Marincola – Keyboards, Programming
+ guests

Produziert von Salvo Vecchio
Label: SG Records
MySpace: http://www.myspace.com/salvoguitar

Tracklist:

01. Solar Impulse
02. Salvation
03. Seaward
04. Rodeo Over-Drive
05. My Old Wine
06. The Stream Of The River
07. Intense Horizons
08. Dusty Road
09. Apophis 2036
10. Strada Panoramica

 

 

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