RISE AND FALL: Our Circle Is Vicious

Purer Schmerz, verpackt in bittere Hardcore-Songs. Atemberaubend schön.

RISE AND FALL haben sich zusammen gerauft. Vier Jahre nach ihrem letzten Album schlagen die Belgier ein neues Kapitel in der Tragödie des Lebens auf. Natürlich sind RISE AND FALL keine der Bands, die Musikgeschichte schreiben, aber mit Our Circle Is Vicious fokussieren sie sich auf das, was im Leben am meisten Spuren hinterlässt: Den Schmerz. Und das macht sie vielleicht nicht zu den europäischen CONVERGE, aber sie bieten mehr als nur eine Alternative zu der den Hardcore-Koryphäen aus Boston. RISE AND FALL haben mit Our Circle Is Vicious ein verdammt kurzes, aber effektives Album in der Rückhand, das sich nicht auf Plattitüden beschränkt, sondern die dunklen Seiten des Lebens mit schierem Nihilismus impulsiv und intuitiv ausmalt.

Hardcore wird hier mit Punk und Metal zu einem explosiven Cocktail vermengt, der unglaublich schnell und vernichtend, aber auch langsam, brachial und monolithisch sein kann. Der Schmerz hat in der Welt von RISE AND FALL viele Farben und Gesichter und Sänger Björn kennt sie alle. Das beweist er mit den besten Texten, die es seit langem zu lesen gab und die man sich eigentlich alle auf den Körper tätowieren müsste,, sowie mit einer intensiven Gesangsperformance, die nach totaler Selbstgeißelung klingt. Die Riffs von Gitarrist Cedric, die von Thrash bis Punk reichen und hier und da mit kleinen melodischen Einschüben für Verblüffung sorgen passen sich dem Chamäleon RISE AND FALL an, so dass Our Circle Is Vicious mit seinen zehn Songs viel Abwechslung beinhaltet. Soul Slayer, It´s A Long Way Down, A Present Tense und das grandiose Heet Oog Van De Storm sind die gnadenlose, brutale Vergeltung, To The Bottom und Knowing präsentieren den kriechenden Bodensatz der Gefühle, während In Circles mit seinen noisigen, angezerrten Gitarren dem Gesang für eine grandiose Vorstellung Platz macht. Für derartiges Material würden auch große Bands ihre Seele dem Teufel vermachen.

Jeder Mensch hat dunkle Stunden und jeder Mensch verliert mal die Hoffnung. RISE AND FALL verstehen genau das. Sie schreien das heraus, was du und ich kennen, aber vielleicht niemals aussprechen würden. Dass CONVERGE von dieser Vorstellung beeindruckt sind wundert nicht. Immerhin hat Jacob Bannons Label dieses gefährliche Werk veröffentlicht und er selbst das Artwork angefertigt. Auch wenig verwunderlich, dass Kurt Ballou dem Album die Produktion gegeben hat, die es wirklich braucht, mit einem rabiat klingendem Schlagzeug und dreckigem Bass, dass es eine masochistische Freude ist. Our Circle Is Vicious ist ein unglaublicher Seelenstriptease, der so sehr schmerzt und gleichzeitig so sehr befreit. Ein wundervoller Gegenentwurf zum Metalcore ohne Seele, der von Szene-Kids gespielt wird, die niemals Schmerz empfunden haben. Wenn du RISE AND FALL hörst weißt du, es gibt jemanden, der das selbe fühlt wie du und ich. Und er leidet für uns. Atemberaubend schön.

Veröffentlichungstermin: 30. Oktober 2010

Spielzeit: 29:15 Min.

Line-Up:
Björn Dosse – Vocals
Cedric Goetgebuer – Guitar
Vincent Maes – Bass

J.P. Bolle – Session Drums

Produziert von RISE AND FALL und Kurt Ballou
Label: Deathwish Music

Homepage: http://www.riseandfall.org

MySpace: http://www.myspace.com/riseandfall13

Tracklist:
1. Soul Slayer
2. Built On Graves
3. Harm´s Way
4. It´s A Long Way Down
5. To The Bottom
6. In Circles
7. Het Oog Van De Storm
8. Stillborn
9. A Present Tense
10. Knowing

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