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POLAR BEAR CLUB: Clash Battle Guilt Pride

Ein erwachsenes Punkrock-Album mit Tiefgang: POLAR BEAR CLUB spielen sich frei und überzeugen abermals auf ganzer Linie.

Bravo, POLAR BEAR CLUB! Und überraschend obendrein. Ein wenig habe ich mich doch vor Clash Battle Guilt Pride gefürchtet, denn der Vorgänger Chasing Hamburg war nicht nur ein wirklich schönes Punkrock- und Melodycore-Album, sondern findet sich auch jetzt immer noch in schöner Regelmäßigkeit in meinem Player wieder. Aber irgendwie fühlte sich das Ganze ein wenig nach einem One Hit Wonder an. Da habe ich wohl glücklicherweise falsch gelegen. Clash Battle Guilt Pride führt die Stärken der Band aus dem Staat New York fort, baut dabei alles aus, was POLAR BEAR CLUB auszeichnet: Starkes Songwriting mit unwahrscheinlich eingängigen Refrains, gute Instrumentalarbeit, eine charismatische Stimme, die das Ganze souverän anführt.

Eigentlich reicht all das schon, um POLAR BEAR CLUBs drittes Album unbedingt zu empfehlen, ein wenig aufpassen musst du dennoch. Clash Battle Guilt Pride ist ein geradezu reinrassiges Punkrock-Album, das die Hardcore-Vergangenheit, aber auch die Härte hinter sich lässt. Stattdessen hält die leichte Melancholie etwas mehr Einzug in die Musik von POLAR BEAR CLUB, die aber nicht dominiert, sondern die ansonsten überschwänglich wirkende Lebensfreude der Band etwas abdämpft, woraus ein wundervolles Kribbeln im Magen entsteht. Leidenschaftliche Songs wie Screams In Caves, Kneel On Nails, My Best Days, I´ll Never Leave New York, Bottled Wind, Religion On The Radio und 3-4 Tango zeichnen das Album aus, das fast durchgehend auf höchstem Niveau liegt, Life Between The Lines und Slow Roam können zwar nicht ganz mithalten, präsentieren sich aber dennoch als durchaus solide Songs.

Immerhin, Clash Battle Guilt Pride ist kein simples Feel-Good-Album, sondern birgt viel Tiefgang. Hier geht es nicht um Party am Strand, POLAR BEAR CLUB bringen viele persönliche und ernste Themen in die Musik, weshalb zu keiner Sekunde an ihrer Ehrlichkeit gezweifelt werden kann. Der Gesamteindruck, das abermals schöne Artwork und die authentische Produktion von Brian McTernan sind weitere Puzzleteile, die aus Clash Battle Guilt Pride eine große Platte machen. Selbst, wenn ein Opener wie Pawner für sich allein etwas unfertig wirkt, im Albumverbund macht alles Sinn. Somit ist POLAR BEAR CLUB keine Sammlung von netten Songs geglückt, sondern ein erwachsenes und dennoch spontanes Album, das in Sachen Ideenreichtum und Gefühl unschlagbar ist. Dank der tollen Gitarrenarbeit, dem rauen, aber sehr sympathischem Gesang von Jimmy Stadt, der eine große Weiterentwicklung schaffte und der Band ihr unverwechselbares Gesicht verleiht, spielen sich POLAR BEAR CLUB frei und müssen nicht mehr im Schatten von BOYSETSFIRE oder RISE AGAINST stehen – ihnen gebührt das ganze Rampenlicht. Aber nur, wenn sie weiterhin so bodenständig bleiben, da ist es egal ob sie wütend die Zähne zeigen oder nicht. Ich fordere zum Kauf dieses Albums auf und wiederhole nur zu gerne: Bravo, POLAR BEAR CLUB!

Veröffentlichungstermin: 16. September 2011

Spielzeit: 40:46 Min.

Line-Up:

Jimmy Stadt – Vocals
Chris Browne – Guitar
Nate Morris – Guitar
Erik Henning – Bass
Tyler Mahurin – Drums

Produziert von Brian McTernan
Label: Bridge Nine Records
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/PolarBearClub

Tracklist:

1. Pawner
2. Killin It
3. Screams In Caves
4. Kneel On Nails
5. My Best Days
6. Life Between The Lines
7. I´ll Never Leave New York
8. Bottled Wind
9. Slow Roam
10. Religion On The Radio
11. 3-4 Tango

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