blank

PHINEHAS: The Fire Itself

Metalcore-Comfort-Food: “The Fire Itself” ist zwar kein bisschen originell, aber handwerklich und qualitativ absolut konkurrenzfähig. Nicht die schlechteste Wahl, wenn man sich nach vertrauten Klängen sehnt.

Gerade in unsicheren Zeiten lernt man die Geborgenheit des Vertrauten neu zu schätzen. Besonders dieser Tage, wo die Welt komplett aus den Fugen geraten scheint, freuen wir uns deshalb, wenn manche Dinge einfach so bleiben, wie sie sind. Dass „The Fire Itself“ ausgerechnet aufgrund seines traditionellen Ansatzes so attraktiv erscheint, soll also kein Makel sein: PHINEHAS schenken uns 40 Minuten Metalcore, wie er klassischer nicht sein könnte.

Wir könnten somit abermals die unkaputtbaren Trademarks aufzählen: technische und nach vorne drängende Gitarren, eingängige sowie klar gesungene Refrains, ballernde Breakdowns und natürlich wutgeladene Screams. Das Spiel ist bekannt, umgesetzt wird es von den US-Amerikanern auf deren fünfter Studioplatte dafür anstandslos, wenngleich natürlich kaum originell.

In gewisser Weise ist “The Fire Itself” Metalcore-Comfort-Food

Spaß macht der treibende Titeltrack mit seinem locker-flockigen Solo indes genauso wie die verspielte Leadgitarre im Opener „Eternally Apart“. Vielerorts beschwören die Kompositionen dabei den Geist AS I LAY DYINGs herauf, während in „Thorns“ wohl auch eine Note älterer ATREYU auszumachen ist. Doch egal, wer nun auch wo und in welcher Weise Pate gestanden hat, am Resultat ist weder handwerklich noch qualitativ etwas auszusetzen.

Die Gesangslinien wie in „Defining Moments“ sind einprägsam und geschickt platziert, während das Riffing in „Holy Coward“ zwischen Groove und Rock’n‘Roll balanciert und damit gar ein wenig in Richtung moderne SOILWORK schielt. In gewisser Weise ist „The Fire Itself“ daher so etwas wie Metalcore-Comfort-Food: ein vertrauter Happen, der nie enttäuscht, aber natürlich den musikalischen Horizont genauso wenig erweitert. Daran ist absolut nichts Verwerfliches, man sollte eben vorab nur wissen, worauf man sich im Fall von PHINEHAS einlässt. Eine starke und verlässliche Schulter in diesen unsicheren Zeiten scheint uns allerdings nicht unbedingt die schlechteste Wahl zu sein.

Veröffentlichungstermin: 27.08.2021

Spielzeit: 41:36

Line-Up

Sean McCulloch – Vocals,
Daniel Gailey – Gitarre, Backing Vocals
Bryce Kelley – Bass, Backing Vocals
Isaiah Perez – Drums

Produziert von Sean McCulloch, Daniel Gailey

Label: Solid State Records

Homepage: https://www.phinehasband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/Phinehasrock

PHINEHAS “The Fire Itself” Tracklist

  1. Eternally Apart (5:04) (Audio bei YouTube)
  2. The Fire Itself (3:39) (Video bei YouTube)
  3. Thorns (4:39)
  4. War You Know (3:30)
  5. Defining Moments (4:07)
  6. Holy Coward (3:32)
  7. Dream Thief (4:20)
  8. The Storm in Me (4:33)
  9. Severed by Self Betrayal (3:29)
  10. In the Night (4:43) (Audio bei YouTube)
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner