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OVERKILL: ReliXIV

"ReliXIV" benötigte bei mir einige Hördurchläufe, um die erneute Klasse des Quintetts zu entdecken. Hat man sich dann erstmal mit dem schwachen Sound abgefunden, wird deutlich, dass die alten Hasen immer noch eine ordentliche Thrash-Harke schwingen können.

20 Jahre und kein bisschen leiser. OVERKILL haben über zwei Jahrzehnte hinweg durchgehalten und sich in keiner Weise verbiegen lassen. Klar, das ein oder andere OVERKILL-Werk in den letzten Jahren war nicht gerade ein Highlight der Bandkarriere, allerdings ist die Truppe um Frontmann Bobby Blitz Ellsworth und Bassist D.D. Verni in irgendeiner Art stets ihrem Stil treu geblieben, was von meiner Seite großen Respekt hervorruft.

Nun liegt mit ReliXIV das mittlerweile vierzehnte Album auf dem Tisch und wie schon bei den letzten Outputs der Amis war ich zunächst sehr hin und her gerissen. Dann habe ich mir eingeredet, dass ich endlich akzeptieren muss, dass viele meiner Thrash Metal-Faves nie mehr das Niveau von früheren Glanzzeiten erreichen werden und ich dies so hinnehmen muss. Im Falle von OVERKILL habe ich mich selbst therapiert und bin mir nun bewusst, dass es kein Taking Over, kein Under The Influence und schon kein Horrorscope Part 2 geben wird.

Als ReliXIV das erste Mal im Player lag, war ich zunächst etwas geschockt von der, ja sagen wir oldschooligen, Produktion. Die Band hat anno 2005 bei der Produktion der Scheibe selbst Hand angelegt. Nun gut, an den Sound gewöhnt man sich mit der Spieldauer. Schließlich sind alle Instrumente und der Gesang sauber herauszuhören. Nur das Brett von unten heraus bleibt etwas auf der Strecke. Es geht los mit Within Your Eyes, welches langsam und bedrohlich mit einer Art Intro startet, sich zunehmend steigert und mich von der Stimmung her an die Under The Influence-Scheibe erinnert. Ein guter, treibender, variabler Thrash-Opener mit typischen OVERKILL-Hooklines und den über Jahre hinweg markanten Vocals von Blitz. Love beginnt groovig und überrascht durch einen etwas schwer verdaulichen, einfallslosen Part, der sich im Laufe des Stückes immer wiederholt. Jedoch entschädigen der stets danach folgende thrashige Teil und der rhythmische Refrain. Nach dem Uptempo-Groovemonster Loaded Rack folgt mit Bats In The Belfry ein Highlight auf ReliXIV. Bats In The Belfry wurde mit schönen Leads und sägenden Riffs der Gitarristen Dave Linsk und Derek Tailer ausstaffiert. Ein Stück, welches auch wegen dem Mitgröhlrefrain, im Ohrmuschelkanal hängen bleibt. Voll auf die Zwölf wird bei A Pound Of Flesh gethrasht und man fühlt sich als Hörer gleich einige Jahre zurück versetzt. Sehr cool! Als definitiv hörenswert geht Keeper durch, der frisch und abwechslungsreich aus den Speakern powert. Wheelz hingegen ist ein gemäßigter Stampfer und willkommenes Futter für alle Headbanger. Das anschließende The Mark ist meines Erachtens schwächer ausgefallen und plätschert uninspiriert vor sich hin. So fehlt ebenfalls Play The Ace das gewisse Etwas, um eingefleischte Anhänger der Combo überzeugen zu können. Abschließend packten OVERKILL mit Old School als letztes Stück eine sehr punkig ausgerichtete Komposition auf ReliXIV, die wohl nur im betrunkenen Zustand des Hörers auf Gefallen stößt. Naja, dafür hätte ich mir lieber noch eine richtige Thrashsalve gewünscht.

Ihr seht schon, ReliXIV benötigte bei mir einige Hördurchläufe, um die erneute Klasse des Quintetts zu entdecken. Hat man sich dann erstmal mit dem schwachen Sound abgefunden, wird deutlich, dass die alten Hasen immer noch eine ordentliche Thrash-Harke schwingen können. Jedoch schätze ich, dass die treuen Fans von OVERKILL auf der anstehenden Tour eher nach alten Schätzen lechzen, als auf das Material dieser Veröffentlichung zu warten.

Veröffentlichungstermin: 21.03.2005

Spielzeit: 50:39 Min.

Line-Up:
Bobby Blitz Ellsworth – vocals

Dave Linsk – guitars

Derek Tailer – guitars

D.D. Verni – bass

Tim Mallare – drums

Produziert von Overkill
Label: Regain Records

Hompage: http://www.wreckingcrew.com

Tracklist:
Within Your Eyes

Love

Loaded Rack

Bats In The Belfry

Pound Of Flesh

Keeper

Wheelz

The Mark

Play The Ace

Old School

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