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NOTRE DAME: Nightmare Before Christmas / Vol. 1 Le Théâtre du Vampire

An NOTRE DAME werden sich wieder einmal die Geister scheiden und ich denke zwischen Liebe und Haß gibt es für diese Band keine Gefühlsregungen. Dieser durchgeknallte Mix aus Black Metal meets Gothic meets Alice Cooper meets Marilyn Manson meets 50er-Jahre-US-Trash-Horror-Comics ist einfach Geschmackssache, ich find´s jedenfalls klasse!

Ohje, ohje, wie erklär ich denn nun, dass ich NOTRE DAME ziemlich klasse finde, ohne dass ich unglaubwürdig werde?

Nun, aufmerksam wurde ich auf diese Band über den MERCYFUL FATE Tribute-Sampler, auf der gleich zwei Coverversionen der Band um den Ex-FATE/KING-Drummer Snowy Shaw vertreten waren und schon damals war klar, dass diese Band absolut eigenständig aber genauso durchgedreht sein muss.

Die Vorab-Mini-CD “Coming soon to a Theater near you” war innerhalb Deutschlands einfach nirgends zu kriegen und endlich werden nun mit “Vol.1: Le Théàtre du Vampire” und “Nightmare before Christmas” die beiden ersten Alben der Band fast zeitgleich veröffentlicht.

Humor spielt bei NOTRE DAME eine große Rolle

Was soll ich sagen, dieser durchgeknallte Mix aus Black Metal meets Gothic meets ALICE COOPER meets MARILYN MANSON (ja, es ist mir sehr schwer gefallen, diesen Bandnamen zu schreiben) meets 50er-Jahre-US-Trash-Horror-Comics hat es mir einfach angetan. Schon allein die Bandzusammenstellung hat Kult-Charakter und wer sich das Booklet von “Vol.1: Le Théàtre du Vampire” ansieht, wird schnell merken, dass Humor eine große Rolle bei dieser Band spielt. Durch die ganze Vampir-Image-Geschichte, mit der sich die Band gerne schmückt, besteht natürlich eine große Gefahr, dass die Musik zu sehr ins Hintertreffen gelangt, doch dies ist zum Glück zum größten Teil nicht der Fall. Und da kommen wir auch schon zum Hauptunterschied zwischen den beiden Alben:

Auf “Vol.1: Le Théàtre du Vampire” verarbeiten NOTRE DAME viele Ideen

Hört man sich “Vol.1: Le Théàtre du Vampire” an, so hat man manchmal das Gefühl, als käme NOTRE DAME über den Status des Gimmick-Metals nicht hinaus. Die Musik auf dem ersten Full-Length-Album ist stark von Ideen und Sounds geprägt, was stark zu Lasten der Kompositionen geht. Besonders dann, wenn die modernen Metal-Elemente in der Musik zu stark in den Vordergrund geraten und die Musik mehr auf Riffs aufbaut als auf den eigentlichen Song, kommt durchaus mal etwas Langeweile auf. Und genau dann vermisst man auch eine gute und mitreißende Melodie, die den Song vielleicht hätte retten können. Doch auch auf “Vol.1: Le Théàtre du Vampire” sind einige echte Highlights vertreten.

Hierzu zählt bereits der Opener “Le Theatre du Vampire” mit seiner unkonventionellen Rhythmik oder das “spinette” “Bouffoon bloody Bouffon”, das einem einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Wirklich gelungen ist auch “I bring Nosferatu you”, bei dem der kranke Gesang von Snowy lediglich von Klavier und Kindergesang begleitet wird (laut Booklet erlitten diese keinen Schaden). Mit “Black Birthday” hat sich Snowy sein persönliches “No Presents for Christmas” geschaffen, was wohl dann auch Grund genug war, diesen Song gleich auf beiden Alben zu veröffentlichen. Und dass NOTRE DAME einfach auch nur gute Songs schreiben können, beweisen sie mit dem blackmetallischen “Sisterhood”, für mich einer der besten NOTRE DAME-Songs überhaupt.

“Nightmare before Christmas” legt Wert auf Atmosphäre

Während “Vol.1: Le Théàtre du Vampire” also eher auf Abwechslung abzielt, wird auf “Nightmare before Christmas” Wert auf Atmosphäre und Songwriting gelegt. Das Überthema des Albums ist meiner Meinung nach perfekt umgesetzt und das Album wäre als Soundtrack für den gleichnamigen Tim-Burton-Film sicher auch nicht ungeeignet. “Nightmare before Christmas” ist klirrend kalt, besitzt aber dennoch eine wohlige Wärme. Besonders die klassische Horror-Atmosphäre, wie sie z.B. auch ALICE COOPER in seiner Musik und seinen Shows transportiert, gibt dem Album eine ganz besondere Note. Und endlich weiß ich auch, wie sich Sex an Weihnachten anhört (“X-Masquerade”)!

Selbstverständlich gibt’s auch auf “Nightmare before Christmas” genug Durchgeknalltes zu Hören! Dieses Wahnsinnige gehört eben einfach zu den Trademarks von NOTRE DAME, wie auch die kranken Vocals und das unvergleichbare Drumming von (nein, nicht Snowy Shaw!) Mannequin De Sade.

An NOTRE DAME werden sich wieder einmal die Geister scheiden und ich denke zwischen Liebe und Hass gibt es für diese Band keine Gefühlsregungen. “Nightmare before Christmas” ist in meinen Augen eindeutig das stärkere Album, da für mich ein gutes Songwriting eben eine wichtige Rolle spielt. Bei dieser Band kann man aber wieder mal nur die Empfehlung geben, sich das Ding vor dem Kauf erstmal anzuhören und sich sein eigenes Bild zu machen.

Spielzeit: 58:12 / 37:12 Min.

Line-Up:

Snowy Shaw – Vocals, guitars, bass, keyboards
Jean Pierre De Sade – Guitars, bass
Mannquin de Sade – Drums
Vampirella – Vocals, diverses

Produziert von Snowy Shaw
Label: Osmose Productions

Hompage: http://hem.passagen.se/notre/

NOTRE DAME “Vol.1: Le Théàtre du Vampire” Tracklist

1. Le Theatre du Vampire
2. Bouffon bloody Bouffon
3. Vlad the Impaler
4. I bring Nosferatu you
5. A sleighride through transylvanian Winterland
6. Dusk
7. Sabbat
8. Faust – The Ghostwriter
9. Black Birthday (Hip Hip Hooray)
10. Sisterhood
11. Spiderella’s XXX

(auf Vinyl zusätzlich:)
12. The Day the Virus diminished hallelujahville’s Population from 666 to 1
13. From the Chronicles: Rue Morgue Murders

NOTRE DAME “Nightmare Before Christmas” Tracklist

1. When you wish upon a star…
2. Frost
3. Le Nostradamus de notre epoqué
4. a Scrooge Tale
5. Black Birthday (Hip Hip Hooray)
6. X-Masquerade
7. 1999
8. Doom

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