nord Paläste

NORD: Paläste

Punkrock, Post Rock, Indie, Emo? Völlig egal. Das Quintett aus Münster und Dortmund ist auf „Paläste“ zeitlos. Zeitlos gut.

NO°RD liefern auf ihrem zweiten Album „Paläste“ einen deutsch(punk)sprachigen Soundtrack, der hervorragend zur aktuell so unruhigen Zeit passt. Das Quintett aus Münster und Dortmund bewegt sich kritisch, fragend, melancholisch und in den Texten auch (bewusst) unverständlich im musikalischen Erbe von EA80, RAZZIA und den alten BOXHAMSTERS – beziehungsweise im Dunstkreis von DUESENJAEGER oder TURBOSTAAT, um einen Vergleich zu aktuellen Bands herzustellen.

Bei deutschsprachiger Musik hört man automatisch genauer auf die Texte. Und das lohnt sich bei NORD, auch wenn einige Passagen vermutlich nicht ungewollt nicht so ganz leicht zu deuten sind, also auch hier klassisches gehobenes Deutsch-Sprach-Punk-Stilmittel eingesetzt wird. In den neun Liedern des Albums werden Geschichten erzählt, teilweise beruhen diese auf historischen Ereignissen wie bei „Gaslaterne“ (Video bei Youtube) oder sie setzten sich mit Kapitalismus, Krieg und anderem Gräuel auseinander. 

“Paläste” ist richtig gut gemachter deutscher… Punkrock, Post Rock, Indie, Emo?

Musikalisch bewegen sich NORD meist im gehobenen Midtempo, der Opener „Fressen“ legt auch schonmal einen Zahn zu, die Gitarren schrammeln mal mehr, mal weniger verzerrt, aber meist in schön angezerrten Melodiebögen, die auch gerne mal zweistimmig ausgeführt werden. Statt satter Riffs übernehmen häufig diese angezerrten Gitarren die Führung im Song, geben den Geschichten, und damit dem Gesang, genug Raum. Auch andersrum funktioniert das gut, folgt auf eine Strophe ein schöner Instrumentalteil und schafft so Platz für die eigenen Gedanken. Dazu kommen vereinzelter aber gut eingesetzter weiblicher Gesang wie bei „Flucht“. Das ist schon alles richtig gut und schön gemacht. 

Soundtechnisch passt es auf “Paläste” ebenfalls bestens, Drums und Bass kommen druckvoll und trocken daher, die Gitarren präsentieren sich vielseitig und klanglich ausgewogen zwischen knackig-präsent und warm-schrammelig, der Gesang nicht zu sehr im Vordergrund hat trotzdem den Raum, den er braucht. 

Punkrock, Post Rock, Indie, Emo? Völlig egal. NORD sind auf „Paläste“ zeitlos. Zeitlos gut.

„Paläste“ gibt es CD oder als 180g-Vinyl inklusive Booklet und Download-Code. 

VÖ: 27.04.2018

Label: Kidnap Music

Im Netz: 

http://nordpunk.de

https://www.facebook.com/nordpunk/

Tracklist:

1. Fressen
2. Paläste (Video bei Youtube)
3. Maschine
4. Hotelbar
5. Abgrund
6. Gaslaterne (Video bei Youtube)
7. Flucht
8. Säge
9. Wand

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