NAGLFAR: Sheol

Nach vier Jahren Stille und bangem Warten tosen NAGLFAR mit "Sheol" wie ein unfassbares Frühlingsgewitter durch die Schwarzmetall-Welt…

Nach vier Jahren Stille (mal abgesehen vom Minialbum Ex Inferis im Sommer 2002) und bangem Warten, tosen NAGLFAR mit Sheol wie ein unfassbares Frühlingsgewitter durch die Schwarzmetall-Welt. Bereits der Opener i am vengeance macht klar, dass sich das Warten gelohnt hat: schneidende Gitarrenrasereien, wildes Kreischen und düstere Melodien, verpackt in eine solide und transparente Produktion. Wer im Gegensatz zum Diabolical-Album grundlegende Veränderungen bei NAGLFAR befürchtete, darf sich bei Sheol beruhigt zurücklehnen: der charakteristische NAGLFAR-Sound musste weder experimentellen Elektronikspielereien noch grundlegenden Stiländerungen weichen.

Als erster Anspieltip sei abysmal descent genannt, eine düstere Midtempo-Plattform für NAGLFARs grandiose Melodien und die gekonnt eingesetzten Keyboardklänge – die jedoch auch Raum lassen für die zauberhaft-gleitende Gitarrenarbeit. Das darauffolgende devoured by naglfar lässt allerdings keine Zweifel offen am bevorzugten Tempo der Band, von schleppendem Dauerpathos ist NAGLFAR weiterhin weit entfernt – lieber braust man auch mal im Rasertempo, das etwas an DARK FUNERALs Diabolis Interium erinnert – durch seine Songs. Ein weiterer Schwarzmetall-Leckerbissen ist of gorgons spawned through witchcraft, der durch die Kombination von Raserei und klaren Gitarren-Keyboard-Duetten auffällt. Das einzige, was man an Sheol bemängeln könnte ist, dass keine Hymne darauf zu finden ist – doch trösten die restlichen herausragenden Songs mehr als genug darüber hinweg.

NAGLFAR ist es mit Sheol zweifellos gelungen, ein hochkarätiges Schwarzmetall-Album zu produzieren. Wer also noch in der Trauerphase über das Ableben von EMPEROR lebt, dem sei Sheol als geballte Black Metal-Therapie dringend empfohlen. In diesem Sinne darf man natürlich auch darauf hoffen, die Live-Umsetzung von NAGLFARs Hölle möglichst bald erleben zu dürfen…

19.3.2003, Arlette Eiselfe H.D.

Spielzeit: 43:40 Min.

Line-Up:
Andreas Nilsson: Lead Gitarre
Marcus V. Norman: Rhythm Gitarre
Jens Rydén: Vocals
Mattias Grahn: Drums
Kristoffer W. Olivius: Bass & Vocals

Label: New Hawen Records

Homepage: http://www.naglfar.net

Tracklist:
1. i am vengeance
2. black god aftermath
3. wrath of the fallen
4. abysmal descent
5. devoured by naglfar
6. of gorgons spawned through witchcraft
7. unleash hell
8. force of pandemonium
9. the infernal ceremony

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