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MORGUL: Sketch Of Supposed Murderer

Was „Sketch Of Supposed Murderer“ (Wahnsinnstitel!) zu finden ist, ist nun wirklich nicht mehr zu kategorisieren. Jack D Ripper läßt seiner kranken Phantasie jeden nur erdenklichen freien Lauf…

Mit MORGUL entfernt sich eine weitere „Band“ (bzw. Ein-Mann-Projekt) radikal von ihren Wurzeln. Hatte man 1997 auf „Lost In Shadows Grey“ noch lupenreinen Black Metal geboten, so entwickelte sich MORGUL immer mehr zu einer eigenständigen Version des schwammigen Begriffs „Dark Metal“. Was nun, im Jahre 2001, auf „Sketch Of Supposed Murderer“ (Wahnsinnstitel!) zu finden ist, ist nun wirklich nicht mehr zu kategorisieren. Jack D Ripper (sehr einfallsreiches Pseudonym…) lässt seiner kranken Phantasie jeden nur erdenklichen freien Lauf, kokettiert mit Gothic („Violent Perfect Illusions“), Black Metal („Dead For A While“), Techno („Once Again“), Bombast („Machine“, „Stealth“) und sogar altem Hard Rock („She“ – Coverversion von KISS), was den Hörer erstmal mit irritiertem Blick vor der Anlage sitzen lässt.

Wenn man sich aber erstmal daran gewöhnt hat, dass hier nichts so ist, wie es sein sollte, entwickelt das Album eine sehr eigene, auf jeden Fall extrem finstere Atmosphäre. Man spürt zu jeder Zeit den Wahnsinn, der sich hinter solchen Songs verbergen muss, taucht ein in Mr. Rippers Welt und kommt am Ende zu dem Schluss, dass diese gar nicht so wirr ist, wie sie am Anfang erschien. Denn der Wahnsinn hat System; ein roter Faden ist auf jeden Fall zu erkennen. Dieser lässt sich vor allem auf die durchweg kranke Atmosphäre zurückzuführen, die im Höhepunkt des Werks, „Truth, Liars And Dead Flesh“, ihren Zenit erreicht. Dieser Song ist wirklich großartig und ragt heraus aus den ansonsten nicht so überragenden Stücken. Denn bei aller Liebe zum Wahnsinn – besonders packend und zwingend notwendig ist das neue MORGUL-Werk nicht; dafür fehlt es noch an besonders intensiven Momenten. Nichtsdestotrotz ein gelungenes Album, das für Freunde des Wahnsinns sicherlich eine Empfehlung wert ist.

VÖ: 19.03.2001

Spielzeit: 48:22 Min.

Line-Up:

Jack D Ripper – all instruments and vocals

Produziert von Terje Refsnes
Label: Century Media

MORGUL “Sketch Of Supposed Murderer” Tracklist

1. Violent Perfect Illusions
2. The Dog And The Master
3. Dead For A While
4. Machine
5. Of Murder And Misfortune
6. Truth, Liars And Dead Flesh
7. Stealth
8. Once Again
9. She

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