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MISANTHROPIA: Convoy Of Sickness

Mit „Convoy Of Sickness“ liefern MISANTHROPIA ein weiteres Melodic Black Metal-Album aus dem kriminellen Untergrund ihrer Heimat, welches von gehörig Bombast umrandet ist.

Eines muss man MISANTHROPIA zu Gute halten: sie heben sich aufgrund ihres Storytellings und der darin innewohnenden Thematik von anderen Black Metal-Bands ab. So auch mit ihrem aktuellen Album „Convoy Of Sickness“.

Hier werden kriminelle Handlungen aus Holland und Belgien aus den späten 70er-Jahren ins Visier genommen. Zusätzlich dazu wurde das Album mit einem gelungenen Cover-Artwork von Jan Yrlund (IMPERIA) ausgestatttet. Das schön gezeichnete Artwork animiert dazu, einen weiteren und genaueren Blick auf das Äußere des Albums zu werfen.

Auf „Convoy Of Sickness“ hakt mitunter der Flow

Musikalisch gehen die Niederländer dagegen keine eigenen Wege. „Convoy Of Sickness“ ist ein melodisches und mit nicht wenig Bombast ausstaffiertes Album, dessen Songs in ihrem erzählerischen Aufbau an THE VISION BLEAK erinnern („Silent War“) – selbst wenn das Genre ein anderes ist und daher als Referenz eher CARACH ANGREN und DIMMU BORGIR zusätzlich anzuführen sind. Allerdings wirken die Kompositionen nicht ganz so flüssig. Mitunter hakt der Flow („Nicodemus Narcissus“), wenn die einzelnen Elemente aufeinandertreffen. Dabei würde ich die Songs nicht zwingend als überladen abstemepeln, wenngleich sich MISANTHROPIA nicht gerade zurückhalten, wenn es um den Einbau von symphonischen Elementen geht. Doch die Übergänge könnten einfach schlüssiger sein.

Bei tighter gestalteten Songs wie „Pathological Desire To Kill“ oder „The Eagle And The Hare“ kommt man als Hörer rein musikalisch besser in den Genuss vom melodischen Black Metal der Band aus Nijmegen. Auch das längere „The Unburied“ geht besser ins Ohr, wenngleich man hier die eine oder andere Länge ausmachen kann.

MISANTHROPIA punkten mit interessantem Lyrics-Konzept

Gesanglich mimt Bram Koller den Bösewicht – das angeschwärzte Keifen und Knarzen wirkt böse genug und erinnert an Dani Filth (CRADLE OF FILTH, DEVILMENT) – wohl auch wegen der ein klein wenig eingebrachten Theatralik. Mitunter schleichen sich auch Clean-Passagen ein, die stilistisch gut gemeint, aber in der Ausführung mangelhaft sind.

Am Ende bleibt von „Convoy Of Sickness“ ein interessantes Lyrics-Konzept und ein feines Cover-Artwork hängen. Musikalisch – oder besser kompositorisch – ist noch Luft nach oben. Und diese Steigerung kann man von MISANTHROPIA auch erwarten, als dass sie in Ansätzen Leistungsvermögen beweisen. Ein Solo da und dort, atmosphärische Einsprengsel woanders und generell eine gewisse Routine, die sich seit knapp zwanzig Jahren entwickelt hat. Nur gehören diese Fähigkeiten und Talente besser verschmolzen, um die ganze Wirkung eines Konzeptalbums wie „Convoy Of Sickness“ zur Entfaltung bringen zu können.

Veröffentlichungstermin: 18.12.2020

Spielzeit: 48:35 Min.

Line-Up:
Bram Koller – Gesang & Gitarre
Dennis Schoenmaker – Gitarre
Pepijn Heilbron – Bassist
Hugo De Waal – Schlagzeug

Session-Musiker:
Thijs Mulders – Keyboards

Produziert von Mike Wead (KING DIAMOND, MERCYFUL FATE) & Simon Johansson (WOLF, MEMORY GARDEN)

Label: Massacre Records

Homepage: https://misanthropia-official.nl/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/666misanthropia

MISANTHROPIA „Convoy Of Sickness“ Tracklist

1. Convoy Of Sickness
2. Silent War (Playthrough Video bei YouTube)
3. Pathological Desire To Kill
4. Nicodemus Narcissus
5. Sorrow Made Flesh (Lyric-Video bei YouTube)
6. Aan De Herwijnse Zijde
7. The Unburied
8. The Eagle And The Hare (Lyric-Video bei YouTube)
9. Roze Balletten
10. Through The Eye Of The Needle

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