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MINISTRY: Cover Up

Soviel zum Thema Ruhestand: Egal ob "Radar Love" oder "Just Got Paid" in einer fast schon Death-Metal-artigen Version, stets knallen die Coversongs mit ordentlich Schmackes und sattem Tempo aus den Boxen.

Soviel zum Thema Ruhestand. Die Tour zum Abschiedsalbum The Last Sucker läuft noch, da haut Al Jourgensen gleich mal ein Coveralbum raus, das er mit seinen Kumpels von PRONG, FEAR FACTORY und STATIC X eingezockt hat. Darauf zu hören sind vor allem olle Kamellen aus der guten alten Rock-Zeit wie Space Truckin´ von DEEP PURPLE oder Under My Thumb von den ROLLING STONES in einer aggressiven MINISTRY-Neubearbeitung. Wer allerdings die völlige Zerfledderung und Schändung dieser Songs erwartet, wird enttäuscht, denn Al und seine Co-Conspirators halten sich erstaunlich zurück, was wüste Industrial-Eskapaden angeht, und verchromen vielmehr die Originale mit verzerrteren Gitarren, gelegentlichen Doublebass-Einlagen und ruppigeren Vocals. Somit entstehen unterm Strich eher gewöhnliche Metal-Coverversionen, bei denen am ehesten noch der Drumcomputer an Als eigentliche Großtaten erinnert. Doch auch wenn Originalität hier so klein geschrieben wird, dass man eine Lupe braucht, gelingt es den lustigen Musikanten, den Spaß an der Sache hörbar zu machen. Egal ob Radar Love von GOLDEN EARRING oder Just Got Paid von ZZ TOP in einer fast schon Death-Metal-artigen Version, stets knallen die Lieder mit ordentlich Schmackes und sattem Tempo aus den Boxen. Dadurch mausert sich beispielsweise auch das rock´n´rollige Black Betty von RAM JAM zu einem derben Partyknaller. Gleiches gilt für Roadhouse Blues, das Al den DOORS entwendet und laut lachend gegen die Wand fährt. Und warum sollte man Al nach all den nervenaufreibenden, politisch aufgeladenen Songs aus den Zeiten der Bush-Regentschaften und der bitteren Zeit der Heroinabhängigkeit nicht mal ein wenig Spaß gönnen? Cover Up ist reine Bauchmusik mit erstaunlich gut funktionierenden Songs, von denen man keine Offenbarung erwarten darf, dafür aber jede Menge Power, Groove und Spaß. Und das abschließend zelebrierte What A Wonderful World kann abschließend dann sogar noch mit seinem sarkastischen Unterton für ein wenig Tiefgang sorgen.

Veröffentlichungstermin: 28.03.2008

Spielzeit: 65:04 Min.

Line-Up:
Al Jourgensen – Gesang, Gitarre, Programming

Produziert von Al Jourgensen
Label: 13th Planet Records/Soulfood

Homepage: http://www.ministrymusic.org

Email: ministry@ministrymusic.org

Tracklist:
Under My Thumb
Bang a Gong
Radar Love
Space Truckin´
Black Betty
Mississippi Queen
Just Got Paid
Roadhouse Blues
Supernaut
Lay Lady Lay
What A Wonderful World

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