METRO SOCIETY: A Journey In Paris [Eigenproduktion]

Ein Prog Metal-Konzeptalbum mit einer durchweg packenden Storyline, leider aber nicht immer ganz so packender Musik.

Ein äußerst ambitioniertes Werk haben die Amerikaner von METRO SOCIETY hier abgeliefert. Es handelt sich um ein Projekt des Gitarristen Chris Mangold, der auf dem vorliegenden Debüt A Journey In Paris außer von Bassist Ian Ringler noch von einigen Gastmusikern unterstützt wird, darunter mit Sänger Corey Brown (MAGNITUDE 9, BALANCE OF POWER) auch ein nicht ganz unbeschriebenes Blatt.

Selten, dass Bands oder eben Projekte noch richtig interessante Konzepte auffahren können, wenn sich die Combo aber sogar nach diesem benennt, muss ja eigentlich in dieser Hinsicht alles Hand und Fuß haben – hat es auch! In A Journey In Paris geht es um eine Gesellschaft, die in den endlosen Irrungen und Wirrungen der Metro existiert, bzw. zwei Protagonisten, die mehr oder weniger Teil dieser Gemeinschaft werden. Um dieses sehr aufwändige Konzept gekonnt zu Papier zu bringen, wurde mit Chris Cree daher extra ein Dichterlein engagiert, das die komplexen Handlungsstränge in lyrisch passende Strukturen umgewandelt hat. Das klingt alles hochinteressant und liest sich auch super, leider liegt für mich dann aber genau da der Hund begraben. Ich habe den wahrscheinlich nicht ganz falschen Eindruck, dass die eigentlichen Gesangslinien den Texten untergeordnet sind, was leider dazu führt, dass bei mir – selbst nach mehrmaligem Hören – kaum etwas hängen geblieben ist. Die Musik könnte man als recht abwechslungsreichen, eher ruhigen Prog Metal bezeichnen, der durchaus Parallelen zu den oben bereits erwähnten MAGNITUDE 9 aufweist, nur eben etwas verschachtelter klingt. Leider sind die Vocallines oft so zerfahren, dass sie dem instrumentalen Gebilde eher Struktur nehmen, als welche zu verleihen. Auf Grund der sehr variabel gestalteten Songaufbauten fühlt man sich zwar dennoch zum Teil gut unterhalten, zumal sowohl Sound als auch Umsetzung sehr professionell sind, ich habe aber einfach das Gefühl, man hätte mehr rausholen können.
Positiv anzumerken ist, dass die kalte, düstere Großstadtatmosphäre sehr gut aufgefangen und auch musikalisch entprechend umgesetzt wurde. Man kann sich sehr gut in die Storyline versetzen, Front- und Backcover sind ebenfalls sehr gelungen und tragen zur Grundstimmung bei, lediglich die Spannungsmomente fehlen auf Dauer einfach.

Im Endeffekt klingt mir A Journey In Paris einfach zu verkopft, um das Album künftig regelmäßig einzulegen, schlecht ist das Debüt von METRO SOCIETY aber wirklich nicht. Konzeptalben-Freaks, die sich nicht davor scheuen, einige Durchläufe zu riskieren, bis die CD halbwegs zündet und die ihre Mucke gerne unterm Kopfhörer und mit Booklet in der Hand genießen, können mal vorsichtig bei just for kicks anklopfen, für alle anderen Prog Metal Fans gibt es derzeit aber einige interessantere Bands.

Veröffentlichungstermin: 02.02.2007

Spielzeit: 72:52 Min.

Line-Up:
Corey Brown – vocals
Chris Mangold – guitars, keys, spoken word
Ian Ringler – bass
Doug Brown – drums
Bill Mangold – drums

Produziert von Bill Douglass & Chris Mangold
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.metosociety.com

Email: metrosociety@aol.com

Tracklist:
01. King Of His Own World
02. Voices Inside Of Me
03. Welcome Hope
04. Hills Will Roll
05. Within A Moment
06. Torment
07. Metro
08. Purgatory
09. Lost In Paris
Act I: Stained Glass
Act II: Lost
Act III: Reflections

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner