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LORDI: Screem Writers Guild

LORDI haben ihre Nische selbstverständlich schon lange gefunden. Auch “Screem Writers Guild” ist da keine Ausnahme und setzt konzeptionell mehr auf Konstanz als wirklichen Tiefgang.

Die Liebe, die Mastermind Mr. Lordi zum Film hegt, ist kein großes Geheimnis. Davon zeugen die früheren Musikvideos mit Story-Schwerpunkt und natürlich der eigene Auftritt im eher mäßigen Horrorstreifen „Dark Floors“ (2008). Doch statt vor oder hinter der Kamera Platz zu nehmen, widmet sich der Sänger und Songwriter nun der schreibenden Zunft: „Screem Writers Guild“ mag zwar keinem klassischen Konzept folgen, wartet aber mit zwölf neuen Horrorgeschichten auf, die genauso gut auch auf der großen Leinwand hätten erzählt werden können.

Stilistisch bleiben LORDI dabei ihrem üblichen Repertoire treu: Horrogetränkter Hard bzw. Heavy Rock mit einem Schuss 80er und natürlich Mr. Lordis markanter Reibeisenstimme reduzieren die Eingewöhnungszeit auf ein Minimum. Stattdessen geht es mit „Dead Again Jayne“ relativ klassisch los, indem die Finnen all ihre Trademarks geradezu routiniert ausspielen. Ein kleines Ausrufezeichen setzt bereits hier Neu-Gitarrist Kone, welcher das Material auf „Screem Writers Guild“ immer wieder durch ein paar unverkrampfte und stets natürlich eingebundene Soli auflockert.

LORDI setzen mit “Screem Writers Guild” einmal mehr auf Konstanz

Doch auch sonst versuchen LORDI die Bandbreite der Film-Thematik auszuschöpfen: Vielfalt ist tatsächlich ein Thema, wenn Mr. Lordi die Ballade „The Bride“ mit trügerisch sanfter Stimme vorträgt, nachdem „Unliving Picture Show“ sowie „Vampyro Fang Club“ dank Background-Chören und erhebenden Synthesizern bereits früh zum Mitsingen einluden. Für radiotaugliche Singalongs sorgt darüber hinaus das erstaunlich relaxte „Lycantropical Island“, das neben den bandtypischen Rockern wie „Lucyfer Prime Evil“ oder „Inhumanoid“ mit seinen „Get Heavy“-Vibes (2002) durchaus hervorstechen kann.

Dass der Horroraspekt insgesamt weniger im Vordergrund steht, als man das bisweilen in der Vergangenheit gewohnt war, muss kein Nachteil sein: „Screem Writers Guild“ könnte selbst für LORDI-Verhältnisse fast schon als „Easy Listening“ durchgehen, schöpft daraus allerdings auch seine große Stärke. Atmosphärisch waren die Finnen lange nicht mehr so offen, geschweige denn einladend, was dem Album gerade inmitten der üppigen Band-Diskografie zugutekommt. Da verschmerzen wir dann auch, dass nicht jeder Track gleichermaßen spannend ausgefallen ist („In The Castle Of Dracoolove“) und sich die Stilmittel zum Ende der Platte letztlich doch häufiger wiederholen. Im Prinzip beweisen LORDI damit ja nur Konsequenz: Schließlich verlässt man sich auf der großen Leinwand auch auf bestimmte Motive und Erzählmuster, die gerade im Horror-Genre – und das weiß auch Mr. Lordi – ja fast schon zum Inventar gehören.

Veröffentlichungstermin: 31.03.2023

Spielzeit: 55:06

Line-Up

Mr Lordi – Vocals
Kone – Gitarre, Backing Vocals
Hella – Keyboards, Backing Vocals
Hiisi – Bass, Backing Vocals
Mana – Drums, Backing Vocals

Produziert von Mr. Lordi, Mana, Janne Halmkrona, Ilkka Herkman (Mix) und Pauli Saastamoinen (Mastering)

Label: Atomic Fire Records

Homepage: https://www.lordi.fi/
Facebook: https://www.facebook.com/LordiOfficial

LORDI “Screem Writers Guild” Tracklist

01. Dead Again Jayne (Video bei YouTube)
02. SCG XVIII: Nosferuiz Horror Show
03. Unliving Picture Show
04. Inhumanoid
05. Thing In The Cage (Lyric-Video bei YouTube)
06. Vampyro Fang Club
07. The Bride
08. Lucyfer Prime Evil (Lyric-Video bei YouTube)
09. Scarecrow
10. Lycantropical Island
11. In The Castle Of Dracoolove
12. The SCG Awards
13. Heavengeance
14. End Credits

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