LONG DISTANCE CALLING: Dmnstrtn [Eigenproduktion]

Toller Instrumental-Rock. Da kommt Großes auf uns zu.

Warum dürfen nur die Amis tolle Instrumentalmusik machen? Eben, dafür gibt es absolut keinen Grund. LONG DISTANCE CALLING aus Professor Börne-Stadt Münster haben sich entschieden auch als deutsche Band diesen Weg einzuschlagen, liefern auf ihrem Debüt-Demo gleich eine beachtliche Kostprobe ihres Könnens ab. Denn das Quintett spielt wunderschöne, leidenschaftliche Musik und zeigt sich für die kurze Dauer seiner Existenz sehr ausgereift.

Einflüsse von PELICAN und EXPLOSIONS IN THE SKY sind allgegenwärtig, bei dieser Art von Musik ist es aber auch sehr schwer einen gänzlich eigenen Weg zu gehen. Das schaffen höchstens MONO und RED SPAROWES, von denen übrigens auch ein wenig einfließt – gerade in den atmosphärischen Stellen. Doch darum geht es nicht. Die Band, in der diverse Musiker von MISERY SPEAKS sich austoben zeigt in den vier Songs, dass sie abwechslungsreiches, homogenes Material schreiben, dass qualitativ von sehr gut bis begeisternd reicht. Der Opener Fire in the Mountain legt die Messlatte für das kommende Material verflucht hoch, das Stück ist unbeschreiblich schön und tief, logisch aufgebaut und geht unter die Haut.

Die folgenden Stücke The Metulsky Curse und Red Bug vs. Black Bird rocken mehr, sind erdiger und grooviger, aber auch düsterer. Immer noch wirklich gut, doch an das abschließende The Very Last Day kommt nichts ran. Das sehr dunkle Stück baut sich langsam auf, wird immer lauter und schwerer, inklusive Licht am Ende des Tunnels. Ganz hervorragend! Rein instrumental gesehen werden hier vielleicht keine Wunder vollbracht, aber zumindest die Gitarristen spielen schön harmonisch, das Bass pumpt ordentlich und das Drumming ist versiert, jedoch nicht ganz so begeisternd wie auf Misery Speaks. Dazu kommen noch Sprachsamples in den Songs vor, die ihnen noch mehr Atmosphäre verabreichen.

Die 30 Minuten des Demos vergehen wie im Fluge, LONG DISTANCE CALLING haben eine wirklich kurzweilige Scheibe verbrochen, die viel Lust auf mehr macht und sich hinter größeren Bands nicht verstecken braucht. Für nur 4 € bekommt ihr das, was bei mir gemeinhin als Demo des Jahres läuft. Kontaktiert LONG DISTANCE CALLING auf ihrer Myspace-Seite oder schreibt eine e-mail. Fans von einschlägigen Bands werden begeistert sein, ohne Witz.

Veröffentlichungstermin: Herbst 2006

Spielzeit: 31:11 Min.

Line-Up:
Florian – Guitar
Dave – Guitar
Jan – Bass
Janosch – Drums
Reimut – Ambience

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.myspace.com/longdistancecalling

Email: long-distance-calling@web.de

Tracklist:
1. Fire in the Mountain
2. The Metulsky Curse
3. Red Bug vs. Black Bird
4. The Very Last Day

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