LO!: Vestigial

Sludge / Post-Hardcore / Crust-Album aus Australien, das es versteht, Wut mit Melodie zu verbinden.

Die Sludge / Post-Hardcore / Crust-Mischung von LO! hat es unserem Kollegen Captain Chaos schon auf den ersten beiden Alben, “Look And Behold” (2011) und “Monstrorum Historia” (2013), angetan. Und mit dem neuen Album “Vestigial” schlagen die Australier (auch bei mir) in die gleiche Kerbe, als dass die kritische Wut musikalisch gut, aber doch auch in die richtigen Kanäle gebändigt zum Hörer transportiert wird.

Das lyrische Konzept behandelt die Gegenüberstellung zweier politischer Antihelden, die mit “Locust Christ” und “Judas Steer” mehr oder minder benannt werden und sich über ihren Waffen- und Technologiewahn zu definieren versuchen, um damit zu ignoranten Tyrannen der modernen Weltordnung zu reifen.

LO! wirken moderner und reifer

Reifung ist dann auch das Stichwort, was die kompositorische Herangehenweise an das Album betrifft, als dass LO! die Unbekümmertheit der früheren Alben etwas abgelegt haben und somit die Tracks moderner und reifer gestalten. Zwar gibt es natürlich noch reichlich High-Speed-Attacken, die sich gerne vor (“Locust Christ”) oder nach – wie im mit einem schönen Bass-Thema geleiteten “Glutton” – gemächlicheren Passagen platzieren, doch flechten die Australier immer wieder gerne auch groovig rockige Passagen ein (“Bestial Beginnings”), die aber auch den gewissen Biss haben (“As Fools Ripen”).

“Vestigial” funktioniert als durchdachtes Album

Gesanglich wird dem Rock allerdings kein Einzug in die Songs gewährt, als dass Sam Dillon durchgehend böse schreit und bellt und damit oben angesprochene Wut zur Geltung bringen will. “Vestigial” funktioniert als durchdachtes Album durchaus gut und hat mit Highlights wie etwa “Judas Steer” auch den einen oder anderen Hit im Gepäck, während man sich von anderen Songs etwas mehr Dynamik erhofft hätte (“The Worms Lament”). Nichtsdestotrotz ein gutes Album, welches es versteht, Wut mit Melodie zu verbinden.

 

Veröffentlichungstermin: 06.10.2017

Spielzeit: 42:00 Min.

Line-Up:
Carl Whitbread – Gitarre
Sam Dillon – Gesang
Adrian Griffin – Schlagzeug
Adrian Shapiro – Bass

Label: Pelagic Records

Homepage: http://www.lookandbehold.net

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/lookandbehold

LO! “Vestigial” Tracklist:

1. Hall Of Extinct Mammals
2. As Fools Ripen
3. Glutton
4. Locust Christ
5. Butcher Birds
6. Bombardier
7. A Tiger Moth´s Shadow
8. Judas Steer
9. Bestial Beginnings
10. The Worms Lament
11. Gods Of Ruin

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