LEGENDA AUREA: Ellipsis

Harter Symphonic Metal, bei dem sich fette Brettgitarren und hoher Opern-lastiger Gesang ohne nennenswerte Synergien durch die Songs arbeiten.

LEGENDA AUREA aus Zürich werfen mit Ellipsis ein beinhartes Metal-Album auf den Markt, auf dem sich allerlei Gitarrenriffs im DREAM THEATER/SYMPHONY X-Stil tummeln. Die Rhythmus-Gruppe legt ein solides, stellenweise fast schon überambitioniertes Fundament. Die Keyboards sitzen dagegen in der zweiten Reihe und schaffen es nur sporadisch, der Atmosphäre eine weitere Dimension zu verleihen. Schon besser schlägt sich in dieser Hinsicht Sängerin Simone Christinat, die der Musik mit ihrem klaren, präzisen Gesang einen Operntouch verleiht. Trotzdem klingt das Ergebnis nur entfernt nach NIGHTWISH. Denn im Gegensatz zu den finnischen Superstars haben LEGENDA AUREA sehr sperrige Songfragmente am Start. Zwar entfalten sich bei den ruhigen Passagen träumerische Stimmungen und lodert bei den thrashigen Riffs das Metal-Feuer. Aber zwischen diesen beiden Extremen arbeiten sich die fetten Gitarren und der hohe Gesang ohne nennenswerte Synergien durch die Songs. Ich vermisse weitsichtige Spannungsbogen, die in überzeugende Hookline-Melodien münden. Der Verzicht auf offensichtliche Pop-Elemente bringt der Band sicherlich Sympathie-Punkte von Metaller-Seite ein. Die exzellente Produktion und die tadellose Spieltechnik alleine reichen jedoch nicht, um bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Nüchtern nehme ich zur Kenntnis, dass zwischendurch Gas gegeben wird, wo andere Gruppen vermutlich eine kommerzielle Ballade eingeworfen hätten. Doch auch das vermag nicht über die Lücken im Drehbuch hinwegzutäuschen. Besonders deutlich wird der Mangel an zusammenhängenden Einfällen, wenn die Band sich gegen Ende an epischeren Kompositionen versucht. Wer sich mit den ähnlich unschlüssig arrangierten letzten Alben von METALLICA und DREAM THEATER anfreunden konnte, sollte hier durchaus mal ein Ohr riskieren. Wer dagegen zündende Ideen und deren gelungene Umwandlung in begeisternde Metal-Songs sucht, dem rate ich, erst einmal einen Bogen um LEGENDA AUREA zu machen.

Veröffentlichungstermin: 06.03.2009

Spielzeit: 63:12 Min.

Line-Up:
Simone Christinat: Gesang
Odilo von Ins: Gitarre

Renato Trinkler: Keyboard

Michael Herkenrath: Bass

Philipp Eichenberger: Schlagzeug

Produziert von Jens Bogren und LEGENDA AUREA
Label: Twilight Zone Records

Homepage: http://www.legendaaurea.com

MySpace: http://www.myspace.com/officiallegendaaurea

Tracklist:
1. Reflections
2. The Root
3. Parasomnia
4. F44.8
5. Discouraged
6. Abscondence Prt. I
7. Superbia
8. Outbreak
9. Abscondence Prt. II
10. Purgatory
11. Resurrection

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