LANDMINE MARATHON: Gallows

Der Aha-Effekt von "Sovereign Descent" ist weg. Was bleibt, ist ein solides Death Metal-Album.

Die nächste Etappe des Marathons steht an – und nichts hat sich am Gelände groß verändert. LANDMINE MARATHON stehen auf ihrem vierten Album Gallows für ausgewogenen Death-Grind, der von Quark wie Triggern, pseudotechnischem Gefrickel und gutturalem Gegurgel nichts hält. LANDMINE MARATHON, die nicht nur dank ihrer grandiosen Sängerin Grace Perry für Aufsehen sorgen, sondern auch mit Sovereign Descent eine beachtliche Duftmarke setzten, lassen die Erwartungen in die Höhe schnellen. Allerdings können die fünf Musiker aus Arizona mit Gallows das Niveau des Vorgängers nicht halten. Die Markenzeichen der Band sind dabei unverändert. Hektische Blast Beats, derbe Grooves, ein paar Uptempo-Mosh-Momente sorgen für genügend rhythmische Abwechslung, dazu kommen routiniert klingende Riffs, die mal für eingängige, fast Hit-orientierte Songs, und mal für leichte Anflüge von Chaos sorgen.

Besonders gut klingen LANDMINE MARATHON, wenn es langsam wird – heavy as fuck sozusagen. Knife From My Sleeve und das abschließende Morbidity sind die besten Stücke des Albums, doch Cutting Flesh And Bone, Dead Horses und Beaten And Left Bedind, die bisweilen etwas thrashig werden können, machen ebenso richtig Spaß. Dennoch fehlt Gallows das gewisse Etwas, vielleicht ist auch der Aha-Effekt von Sovereign Decent verflogen, und die Band muss sich nun ausschließlich auf ihr songschreiberisches Talent verlassen. Und das ist leider nicht so groß wie von WITHERED oder SUFFOCATION, zwischen denen LANDMINE MARATHON grob stilistisch liegen. Aber dennoch ist Gallows kein schlechtes Album. Es ist gut gespielt und routiniert geschrieben, hat abartig starke Gesangsarbeit, ist hervorragend dreckig und roh von Gitarrist Ryan Butler produziert und kann einige US-Death Metal-Fans sicherlich in Ekstase versetzen. Ein Instant-Klassiker wird Gallows jedoch nicht werden. Wohl aber ein Album, das für eine halbe Stunde auf gnadenlose Art und Weise bestens unterhält.

Veröffentlichungstermin: 3. Februar 2012

Spielzeit: 29:27 Min.

Line-Up:
Grace Perry – Vocals
Ryan Butler – Guitar
Dylan Thomas – Guitar
Matt Martinez – Bass
Andy York – Drums

Label: Prosthetic Records

Homepage: http://landminemarathon.blogspot.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/landmine.marathon

Tracklist:
1. Three Snakes Leaves
2. Cutting Flesh And Bone
3. Knife From My Sleeve
4. Liver And Lungs
5. Dead Horses
6. Cloaked In Red
7. Beaten And Left Behind
8. Morbidity

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