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LABYRINTH: 6 Days To Nowhere

Ein intelligentes, melodisches Metalalbum wie man es von LABYRINTH mittlerweile gewohnt ist – lediglich ein paar Ecken und Kanten mehr hätten der Platte ganz gut getan.

Spätestens seit dem “selbstbetitelten, 2003er Album” haben die Italiener von LABYRINTH mit dem üblichen Spaghetti-Metal abgeschlossen und setzen nicht mehr auf Schunkellieder, sondern wie schon zu Beginn ihrer Laufbahn auf cleveren, melodischen Metal der durchaus up-to-date und sehr eigenständig klingt. Dennoch kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies der Karriere eher abträglich war und LABYRINTH erfolgstechnisch einige Schritte der Leiter nach unten gegangen sind – vielleicht verlangt das Volk auch ganz einfach nach Einheitsbrei, ich hab´ keine Ahnung.

2007 jedenfalls setzt man auf knappe, sehr geschickt ausgearbeitete Kompositionen, die vordergründig eingängig sind, aber mit sehr vielen kleinen Details und Gimmicks versehen wurden und zumindest bei mir ordentlich Eindruck hinterlassen. Der mittlerweile sechste Longplayer “6 Days To Nowhere” klingt sehr basisch, verzichtet auf überflüssige Produktionsschnörkel und Bombast, dafür bietet die Instrumentalarbeit in sich aber sehr viel Abwechslung und vermeidet es geradezu auf typische Parts auszuweichen. Berührungsängste sind quasi nicht vorhanden, der Grundtenor ist aber im klischeefreien Melodic Metal behaftet. Im Gegensatz zu vielen anderen Vertretern des Genres merkt man bei LABYRINTH einfach die jahrelange Erfahrung und zwar sowohl im kompositorischen Bereich, als auch was die instrumentalen Fähigkeiten betrifft, alles klingt wohl durchdacht. Im Gesamteindruck tönt mir “6 Days To Nowhere” trotz dessen noch eine kleine Spur zu brav, ob es an den etwas drucklosen Drums liegt oder vielleicht auch daran, dass man die durchaus hörbare leck-mich-am-Arsch Attitüde meiner Ansicht nach noch deutlicher hätte nach Außen kehren können ist schwer zu sagen.
Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass sich mit dem Gute-Laune Opener “Crossroads”, dem intelligenten, mit Blastbeats versehenen “Lost” oder dem melancholischen “Rusty Nail” wirklich sehr starke Stücke auf dem Album befinden. Ob die eher lahme BEATLES Coverversion “Come Together” hätte sein müssen sei mal dahingestellt und vielleicht sind 14 Stücke auch etwas zu viel des Guten geworden, zumal mir da dann ein wenig die stilistische Abgrenzung zwischen den Songs etwas abgeht. LABYRINTH sind aber vom Niveau weit über dem Topf angesiedelt, in den sie vor allem von der deutschen Presse gerne hineingeworfen werden. Freunde des gepflegten, melodischen Metals sollten in jedem Fall mal ein Ohr riskieren und den beständigen Turinern eine Chance geben – es lohnt sich!

Veröffentlichungstermin: 26.02.2007

Spielzeit: 57:15 Min.

Line-Up:
Roberto Tiranti – vocals, bass
Andrea Cantarelli – guitar
Pier Gonella – guitar
Andrea De Paoli – keys
Mattia Stancioiu – drums

Label: Scarlet Records

Homepage: http://www.labyrinthmusic.it

Email: info@labyrinthmusic.it

Tracklist:
01. Crossroads
02. There Is A Way
03. Lost
04. Mother Earth
05. Waiting Tomorrow
06. Come Together
07. Just One Day
08. What ???
09. Coldness
10. Rusty Nail
11. Out Of Control
12. Wolves´N´Lambs
13. Smoke And Dreams
14. Piece Of Time (2007)

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