JASON ALDEAN: Macon

JASON ALDEAN kannte ich nicht, um Country Music habe ich gern einen großen Bogen gemacht. Das hat der Mann aus Georgia mit seinem Album „9“ definitiv geändert. Er gehört in den USA zu den Megastars und zeigt energisch, dass moderner Country Rock nicht mehr zu vergleichen ist mit dem, was man als Unwissender als Ami-Klischee-Musik im Kopf hat. Auch ALDEAN hat Corona viele Pläne zunichte gemacht, statt auf den Bühnen großer Arenen zu stehen war wohl eher die heimische Veranda angesagt. Warum auch nicht mit so einer charmanten Familie. Aber untätig war er nicht, im Gegenteil. Er und sein Team haben reichlich Songs zusammengebraten. So viele, dass Nummer 10 nun ein geteiltes Doppelalbum geworden ist. Zum Auftakt gibt es als Hommage an seine Heimatstadt nun „Macon“. Mit 150000 Einwohnern fast klein, verdanken wir der Stadt Musikgrößen wie LITTLE RICHARD, OTIS REDDING, RANDY CRAWFORD und eben JASON ALDEAN. Der schiebt dann später weitere 10 neue Songs und weitere Liveaufnahmen nach vom zweiten Teil „Georgia“, bis am 22. April 2022 der volle Release von 30 Songs vollendet ist. Dies gibt es dann auch komplett als 3LP-Set. Aber jetzt steht erstmal „Macon“ an.

JASON ALDEAN präsentiert den ersten Teil des Doppelpack „Macon“/“Georgia“

„After You“ hat einen dann sofort, man schunkelt vor sich hin und greift beim kurzen Solo zur Luftgitarre. Man denkt beim Auftakt von „Over You Again“ kurz an DON HENLEY´s „Boys Of Summer“ und schunkelt rockig weiter. JASON ALDEAN schafft es sehr schnell wieder, dass man als Hard`n´Heavy-Rocker keine Angst mehr vor Country hat. Etwas dezenter als „9“, etwas mehr Cowboyfeeling, aber man hat nie das Gefühl, von Klischees erschlagen zu werden. Dafür steht ALDEAN und ein Großteil der modernen Country-Szene, wie kürzlich auch JIMMIE ALLEN mit seinem neuen Album gezeigt hat. Wir schunkeln gutgelaunt weiter, Jason feiert auch hier seine kleine Heimatstadt in einem Song wie schon auf „9“ mit „Keep It A Small Town“. Ganz groß wird es mit „If I Didn’t Love You“ im Duett mit American Idol 2005-Sternchen CARRIE UNDERWOOD, mittlerweile selbst ein Star am Country-Himmel. Ihre klare Stimme passt perfekt zur erdigen von ALDEAN, der Song ist unfassbar catchy, kitschig schön im positiven Sinne und baut sich kraftvoll auf – um gnadenlos im Ohr hängen zu bleiben. Ja ja, Popmusik im Country-Kleid, aber das Video dazu läuft hier durchaus regelmäßig.

Der Whiskey darf nicht fehlen, cool in „Story For Another Glass“, wieder schunkelig in „This Bar Don’t Work Anymore“. Zu schade, dass es Jasons WOLF MOON Bourbon nicht bei uns gibt, so muss man doch zum Bufallo Trace aus Kentucky greifen. Auch gut, aber ein Bourbon gehört auch zu „Macon“ einfach dazu. Ein wenig fragend bleibt man zurück mit dem Cover von BRIAN ADAMS Megahit „Heaven“. JASON ALDEAN steht definitiv nicht hinten an und präsentiert eine tolle Version, der auch der Country-Touch gut steht. Aber das ist zu einfach, ADAMS hat viele tolle, nicht so abgenudelte Songs, die auch ALDEAN gutgestanden hätten. So aber ist zumindest die nächste Single gesichert, die so zumindest die US-Charts erobern wird. Sentimental geht das reguläre Album zu ende mit dem nachdenklichen „Watching You Love Me“.

Bourbon, Heimat, „Macon“ – und ein Coverhit aus Kanada

Als Bonus serviert uns JASON ALDEAN Livesongs mit dem Ziel, dass von jedem früheren Album ein Song präsentiert wird. „Amarillo Sky“ mit seinen fetten Southern-Vibes, Country-Gott „JOHNNY CASH“ wird gefeiert, das rockige „She’s Country“ feiert die Mädels im Publikum. Egal ob „Big Green Tractor“ oder „My Kinda Party“, die frühen Hits werden vom offensichtlich gigantischem Publikum lautstark abgefeiert. Fünf Shows, die hörbar eine riesige Party waren. Zumal die Band live den Rock noch klarer nach vorne schiebt. Der Hausherr hat auch kein Problem damit, dass seine Stimme nicht immer perfekt klingt. Das hier wirkt ehrlich und echt, wie bisher alles, was man von dem Mann aus Georgia so hört und sieht. Da macht es sogar Spaß, Bilder mit seiner Familie anzuschauen, ein angenehmer Typ, Country-Star hin oder her.

Ein sympathischer Typ mit einem ebenso sympathischen Album

Beim ersten Durchgang von „Macon“ gab es kurz Ernüchterung, weil mich das neue Album nicht sofort eingefangen hat wie vor zwei Jahren der Vorgänger „9“. Nun nach zahllosen Runden ist es ebenfalls Dauergast im Player, wo auch heute noch immer wieder „9“ zu Gast ist. Manches ist etwas poppiger, nicht so knackig. Aber „Macon“ ist dem Leben in einer kleinen Stadt gewidmet, da geht es halt etwas gemütlicher zu. Vielleicht wird ja „Georgia“ noch etwas kraftvoller, schauen wir mal, was da so kommt. Bis dahin gehört schonmal „Macon“ in die Sammlung, wenn man keine Angst davor hat, dass Country Rock Spaß und gute Laune bringt. Ein tolles Album, das mit jedem Durchgang besser wird.

Veröffentlicht am 12.11.2021

Spielzeit: 52:14 Min.

Lineup:
Jason Aldean – Vocals, Acoustic Guitar
Rich Redmond – Drums
Tully Kennedy – Bass, Background Vocals
Kurt Allison – Guitar
Adam Shoenfeld – Guitar, Slide Guitar
Danny Rader – Acoustic Guitar
Russ Pahl – Steel Guitar
Mike Johnson – Steel Guitar
Tony Harrel – Synth, Piano, Keyboards, Wurlitzer, B3
Micah Wilshire – Acoustic Guitar
Perry Coleman, Mickey Jack Cones, Lydia Vaughan, Teil Thrasher – Backing Vocals
Carrie Underwood – Vocals (5)

Live-Tracks:
Jason Aldean – Vocals, Acoustic Guitar
Rich Redmond – Drums
Tully Kennedy – Bass, Background Vocals
Kurt Allison – Guitar
Jack Sizemore – Guitar, Backing Vocals
Jay Jackson – Steel Guitar, Backing Vocals

Label: Broken Bow Records / BMG

Homepage: https://www.jasonaldean.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/jasonaldean

Die Tracklist von “Macon”:

1. After You
2. Over You Again
3. That’s What Tequila Does
4. Small Town Small
5. If I Didn’t Love You (Video bei YouTube)
6. Story For Another Glass
7. Heaven
8. This Bar Don’t Work Anymore
9. The Sad Songs
10. Watching You Love Me
11. Amarillo Sky (Live from Nashville, TN)
12. Johnny Cash (Live from Los Angeles, CA)
13. She’s Country (Live from Las Vegas, NV)
14. Big Green Tractor (Live from Dallas, TX)
15. My Kinda Party (Live from St. Louis, MO)

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