ISRATHOUM: Monument of Brimstone

Schwarzmetall im oberen Mittelfeld…

Knappe fünf Jahre nach Black Scenery Avatar präsentieren ISRATHOUM mit Monument Of Brimstone ein neues Full Length-Album. Noch immer sind die nach Holland emigrierten Portugiesen im Black Metal-Bereich unterwegs, noch immer gibt man sich trotz vereinzelter interessanter Intermezzi betont altmodisch. Produktionstechnisch ist Monument Of Brimstone durchwachsen – zwar hört man dieses Mal endlich den Bass ordentlich raus, dafür hats zuviele Zischfrequenzen, die dem Gitarrensound nicht zuträglich sind.

Der Eindruck der Gratwanderung greift sich auch das Urteil über das musikalische Schaffen der Holländer. Spielerisch sind ISRATHOUM reif und bieten gut gemachte Kost. Vor allem die Basslines von Israth sind saftig und überzeugen. Dazu gesellt sich auf der Habenseite die Bereitschaft zu interessanten Intermezzi, wo auch mal mit dezenten Keyboards eine dichte Atmosphäre erzeugt wird (The Slanderer) oder gar Geflöte zum Tragen kommt (Fire, Deliverance). Hier und da fühlt man sich trotz Absenz von paganen Gefühlen durchaus an die alten (!) Zeiten von BORKNAGAR erinnert.
Leider müssen ISRATHOUM jedoch auch auf der musikalischen Seite Verluste hinnehmen. Wenn der Opener Wearing You nach über sieben Minuten langsam ausgefadet wird und trotz beginnender Gitarrenmelodie versandet, so kann dies einfach nur als klare Schwäche im Songwritingbereich gesehen werden. Auch schaffen es die Holländer nicht, einen wirklich starken Song vorzulegen – die Tracks auf Monument Of Brimstone sind zwar nicht schlecht, aber so wirklich festhaken will sich vom Dargebotenen nichts.

Trotz einiger guter Ideen und interessanter Parts reicht es bei ISRATHOUM so lediglich für eine Positionierung im oberen Mittelfeld. Wer Wiedererkennungswert nicht für das Wichtigste hält und hörbare, gute Basslines im Black Metal will, kann bei Monument Of Brimstone sicherlich mal reinhören. Ansonsten gilt dasselbe Fazit wie schon bei Black Scenery Avatar: Sicherlich kein Meilenstein – aber auch kein kompletter Fehlkauf.

Veröffentlichungstermin: 29.05.2009

Spielzeit: 45:14 Min.

Line-Up:
Israth: Vocals, Bass
Kald: Gitarre
Agramon: Keyboards
Arvath: Drums

Label: Spikefarm Records / Soulfood

Homepage: http://www.israthoum.com/

MySpace: http://www.myspace.com/israthoum

Tracklist:
1. Wearing You
2. Painters of Uncreation
3. Christ Null and Void
4. Soul Funeral
5. The Slanderer
6. My Death Grotesque
7. Fire, Deliverance
8. … Through the Voices of the Dead

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