blank

IRON FIRE: Revenge

Anhänger teutonischen Metals können "Revenge" antesten, von dem Album aber definitiv kein Genre-Highlight erwarten.

Napalm Records überraschten schon vor einigen Monaten mit einer scheinbar nicht ins bisherige Label-Profil passenden Veröffentlichung der Amis HURTLOCKER. Musikalisch haben IRON FIRE zwar mit ersteren keinerlei Gemeinsamkeiten, aber auch sie fallen etwas aus dem Rahmen. Scheinbar ist man bei Napalm Records darauf bedacht, die stilistische Bandbreite zu vergrößern.

Mit IRON FIRE hat man sich dafür eine Band ausgesucht, die für ihre bisherigen beiden Alben nicht gerade mit enthusiastischen Reaktionen überschüttet wurde. Die Dänen konnten zwar auch schon auf ihren ersten beiden Alben auf die Dienste von Tommy Hansen zurückgreifen, aber ein guter und erfahrener Produzent macht eben noch lange kein gutes Album.

Auch Revenge wurde von Hansen produziert, der die Musik druckvoll in Szene gesetzt hat. Musikalisch hat man zum Glück einen großen Schritt nach vorne gemacht – allerdings ist von der alten Mannschaft auch nur noch Frontmann und Mastermind Martin Steene übrig geblieben, der Rest wurde komplett ausgetauscht. Originell ist der melodische, teutonisch beeinflusste Heavy Metal natürlich immer noch nicht, doch IRON FIRE sind härter geworden, die Riffs nicht mehr ganz so simpel wie auf den alten Alben. Steenes Gesang wirkt zwar immer noch etwas gepresst und dadurch auf Dauer etwas anstrengend, klingt aber doch deutlich kräftiger und sicherer als früher und kann sich durchaus hören lassen, wenn ihm auch die Ausstrahlung eines wirklich großen Sängers fehlt.

Revenge ist geprägt von viel Doublebass- und Rhythmusgitarren-Geratter und erinnert etwas an RUNNING WILD. Die Melodien orientieren sich zwar nicht ausschließlich, aber doch immer noch zu einem gewissen Teil am Tralala-Metal und entbehren in diesen Momenten nicht eines gewissen Kitschfaktors. Dass die Dänen auch anders können, zeigen sie beispielsweise beim Opener Wings Of Rage, einem treibenden Stück Teutonen-Metal, besonders aber mit dem schleppenden Metal Messiah, der schon durch sein Tempo heraussticht und mit einem hymnischen Mitgröl-Refrain aufwarten kann. Positiv im Gedächtnis haften bleiben außerdem das balladeske, mit akustischen Gitarren und Keyboard-Streichern versehene Icecold Arion sowie der Midtempo-Song Savage Prophecy, wenn der Rezensent während des Refrains auch unweigerlich immer an den Hit ´74-´75 von THE CONNELLS denken muss. Mit den anderen, zumeist schnellen Songs können IRON FIRE jedoch leider keine Maßstäbe setzen, dazu fehlt es an wirklich guten Ideen, klingt die Musik zu abgestanden.

Anhänger teutonischen Metals können Revenge antesten, von dem Album aber definitiv kein Genre-Highlight erwarten.

Veröffentlichungstermin: 24.03.2006

Spielzeit: 55:20 Min.

Line-Up:
Martin Steene – Gesang

Kirk Backarach – Gitarre

Jobbe J. – Gitarre

Martin Lund – Bass

Jens Berglid – Schlagzeug

Produziert von Tommy Hansen
Label: Napalm Records

Homepage: http://www.ironfire.dk

Email-Adresse der Band: martinsteene@gmail.com

Tracklist:
1. Wings Of Rage

2. IronHead

3. Metal Messiah

4. Whirlwind Of Doom

5. Savage Prophecy

6. Fate Of Fire

7. Stand As King

8. Brotherhood Of The Brave

9. Alone In The Dark

10. Mindmachine

12. Icecold Arion

13. Break The Spell

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner