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INHUMAN – Silence is over (Eigenproduktion)

Verdammt große und gute Rockmusik – von Hessen in die Stadien dieser Welt!

Das ist mal eine verdammt professionelles Package! Wenn es noch eines Beweises dessen bedürfte, was Eiselfe in ihrem Artikel zum Qualitätslevel von Unsigned-Bands gesagt hat, hier wäre er zu finden. Aufgemacht ist die ganze CD als Filmsoundtrack zu einem imaginären Mafia-Film, (vermutlich inspiriert durch die vorherrschenden Zustände im Kriminalitäts-Brennpunkt Dreieich, Niemandsland, Hessen) und man kann das Artwork durchaus als wirklich gelungen bezeichnen.
Noch gelungener, weil absolut professionell und eigentlich auf Major-Label-Niveau, ist die druckvolle, glasklare und richtig knallende Produktion, die der modernen Rockmusik der Band den nötigen Wumms verleiht. Und da sind wir dann auch beim positivsten Punkt, nämlich der Musik. Zum einen gibt es zu den bisherigen Demo-Veröffentlichungen eine Steigerung an allen Fronten, vor allem aber beim Gesang zu vermerken. Die Stimme und die Gesangsleistung von Jonas Fisch auf dieser Platte geht schon deutlich in Richtung Gänsehaut. Für mich eine erstaunliche Steigerung, die auf einiges hoffen lässt. Richtig gute Rocksänger sind nämlich dünn gesät.
Musikalisch haben INHUMAN auf dieser Platte die letzten Stoner-Einflüsse hinter sich gelassen und machen etwas, dass in Deutschland eher selten zu finden ist, nämlich so eine Art Alternative-Stadion-Rock mit großen Melodien, mehrstimmigem Gesang in den groß angelegten Refrains, trotzdem lässigen Gitarrenriffs und einem gewissen Street-Charme. Als Vergleich für diese Attitüde sind am ehesten die FOO FIGHTERS zu nennen, die Stadien bespielen und trotzdem noch irgendwie Indie und cool sind, obwohl die QUEENS OF THE STONE AGE den Hessen musikalisch am nächsten kommen, zum Glück aber ohne die nervigen LoFi-Schrammel-Kunst-Einlagen der Amerikaner. Stattdessen gibt es schöne treibende Rockriffs in durchgehend interessanten Songs und Arrangements, die spüren lassen, wie viel Liebe und Sorgfalt hier investiert wurde.
Und manchmal zahlt sich so etwas auch aus, denn es entstand eine verdammt gute, schnörkellose und zeitlose Rockplatte, die sowohl den Old-School- MÖTLEY CRÜE-Fan (wie mich – ich bin paranoid, ich hasse Sleazerock, aber liebe die Crüe) als auch den jungen BILLY TALENT-Fan ansprechen dürfte, ohne beliebig oder gar Emo (Bäh!) zu klingen, sondern einfach deswegen, weil sich vermutlich auch die Einflüsse der Band über diesen gesamten Bereich erstrecken und die Jungs aus Dreieich (Niemandsland, Hessen) es geschafft haben, dies alles in richtig gute Songs mit Dramatik, Melodie und viel von des mir so geschätzten Herzblutes zu verwandeln. Kurzum: Die beste Rockplatte, die ich seit langem gehört habe. Diese Band sollte nicht mehr lang ohne Plattenvertrag sein. Rock am Ring wartet! Ist ja auch nicht so weit zu fahren von Dreieich aus…

Veröffentlichungstermin: 2008

Spielzeit: 27.48 Min.

Line-Up:
Jonas Fisch – Vocals, Guitar
Christoph Pohl – Guitar, Backings
Timo Kraus – Drums, Backings
Sebastian Wodtcke – Bass, Backings

Produziert von Christian Moschus Moos
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.in-human.de/

MySpace: http://www.myspace.com/3oakrockerz

Tracklist:
1. Prelude
2. The Mafia
3. Silence is over
4. What you get
5. Bad Bad Baby
6. Goodbye
7. Roll the Dice/This is the End

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