IMPALED NAZARENE: Manifest

Eine verkorkste Tour, ein neuer Gitarrist – solche Sachen können IMPALED NAZARENE nicht stoppen…

2006 war ein schlechtes Jahr für IMPALED NAZARENE. Zwar hatten die Finnen mit Pro Patria Finlandia ein ordentliches Album im Gepäck, aber die darauf folgende Tour wurde aus politischen Gründen zum Debakel. Geschunden und verschuldet kehrten das finnische Urgestein nach Hause zurück, und es hätte niemanden überrascht, wenn sie sich einige Jahre dem Lecken der Wunden frei genommen hätten. Aber nichts da. Mika fucking Luttinen und seine Kumpanen haben für Wundversorgung und Einspielung eines neuen Werkes – noch dazu das längste der Bandgeschichte – weniger als ein Jahr gebraucht und stehen mächtig angepisst mit Manifest auf der Matte.

Produktionstechnisch wartet Manifest mit einer besseren Produktion auf als sein direkter Vorgänger. Klar hätte der Drumsound noch eine Spur wärmer sein können, aber der aktuelle Output lärmt amtlich aus den Boxen. Die Songs klingen noch immer nach IMPALED NAZARENE, mal ein thrashiges Gitarrensoli hier (You Don` Rock Hard), dann wieder die punkigen Saiten aufziehen und einen D-Beat hinterherschicken. Mikaakim (alias Mika alias Sluti666) brüllt sich die Wut aus dem Bauch, und es liegt auf der Hand, dass er sich mit Manifest wohl die nach den letztjährigen Ereignissen nötige Schrei- und Baum-Umarm-Therapie gespart hat. So ballern sich die Finnen souverän durch ihre 15 Songs plus martialisches Intro, lassen in Funeral For Despicable Pigs sogar noch sakral anmutende Orgelklänge zu Wort kommen und wirken dennoch nie wie eine sensible Spürst-du-mich-Mädchenformation. Klar wird während der guten 50 Minuten auch: IMPALED NAZARENE sind spielerisch hörbar gereift, ohne damit den rotzigen Anstrich ihres Sounds zu opfern.

Fazit: Manifest ist ein deftiges, aggressives Album, das unmissverständlich schreit: Wir sind immer noch da! Und man mag es IMPALED NAZARENE wirklich von Herzen gönnen, dass sie negative Ereignisse in dieser Form verarbeiten können. Fans der Band und solche, die sich eine Geballer-Harke geben wollen, dürfen bei Manifest also bedenkenlos zugreifen!

Veröffentlichungstermin: 26.10.2007

Spielzeit: 50:28 Min.

Line-Up:
MikaakiM: Vocals
Anttila: Gitarre
Arc Basstard: Bass
Repe Misanthrope: Drums
UG: Gitarre

Produziert von Tapio Pennanen, Mika Jussila
Label: Osmose Productions

Homepage: http://www.campnazarene.com

Tracklist:
1. Intro – Greater Wrath
2. The Antichristian Files
3. Mushroom Truth
4. You Don`t Rock Hard
5. Pathogen
6. Pandema
7. The Calling
8. Funeral For Despicable Pigs
9. Planet Nazarene
10. Blueprint For Your Culture`s Apocalypse
11. Goat Justice
12. Die Insane
13. Original Pig Rig
14. Suicide Song
15. When Violence Commands The Day
16. Dead Return

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