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HOUSTON: Houston

Schlecht sind die Songs sicher nicht, aber auch nicht besonders genug, um im aktuell wieder vollgestopften Markt für AOR und Melodic-Rock herauszuragen. Wer auf plüschige Rockmusik steht, der sollte aber ruhig mal rein hören.

HOUSTON sind ein Duo aus Schweden, dass sich trotz des recht jungen Alters dem klassischen AOR und Melodic-Rock der späten 70er und frühen 80er verschrieben hat. Unterstützt wurden die beiden Männer von Gästen, die mit ihrer Erfahrung sicher wichtig waren für die Frischlinge. Das Debüt erschien im letzten September bereits über Sound Polution, nun wird es nach ersten Charterfolgen in Schweden von Spinefarm Records neu aufgelegt und international präsentiert.

Es gibt überwiegend soften Melodic-Rock und AOR, der frei von Überraschungen aus den Boxen fließt. Hampus Erix hat die passend plüschige, hohe Stimme, die er recht variable einsetzt. Hier und da ordentliche Chöre, bei Truth Slips gibt es nette weibliche Vocals von Helena Alsterhed von der Stockholmer Folk-Band BIRDSONG. Freude kommt immer mal kurz auf, wenn Tommy Denander (ROBIN BECK , DEACON STREET PROJECT, SPIN GALLERY) die Gitarre etwas aufdrehen darf oder er ein knackiges Solo einfügt, diese Momente gibt es aber viel zu wenig. Mats Olausson (MALMSTEEN, ARK, KAMELOT) hingegen kann sich mit seinen Keyboards breit machen, es gibt tragende Klangteppiche und auch mal BON JOVI-like Geklimpere, er liefert aber zu oft schlichtweg kitschige Sounds und klebrige Klänge. Thomas Vikström (CANDLEMASS, BRAZEN ABBOT, THERION, DARK ILLUSION, 7DAYS) kann da mit ein paar Backing Vocals wenig retten. Rock wird hier selten geboten, alles wirkt betont soft und glattpoliert. Irgendwie muss ich hier an die wirklich coolen NELSON-Brüder denken, die als Mega-Schönlinge 1990 ihren poppigen Plüsch-Rock erfolgreich verkauften. Aber der hatte Pepp, erstklassige Melodien und tolle Stimmen, hier bei HOUSTON fehlen die begeisternden, bleibenden Momente. Oft denkt man auch an Musik aus 80er Filmen wie Streets Of Fire, Beverly Hills Cop und Co. wie bei I´m Alive mit gruseligen Synthetik-Drums, bei One Chance standen SURVIVOR deutlich Pate. Schlecht sind die Songs sicher nicht, aber eben auch nicht gut genug, um im aktuell wieder vollgestopften Markt für AOR, Soft- und Melodic-Rock herauszuragen.

Das Duo HOUSTON braucht zweifelsohne eine feste Band im Rücken. Wenn dann die Songs etwas knackiger werden, dann kann man sich sicher auch außerhalb Schwedens durchsetzen. Denn wie gesagt, schlecht ist das hier sicher nicht, aber eben nicht besonders genug, um die Erfolge in der schwedischen Heimat auch international zu erreichen. Dazu ist der AOR/Melodic Rock-Markt, gerade auch durch den Reunion- und Re-Release-Wahn, bereits schon wieder zu überlaufen. Wer auf plüschige Rockmusik steht, der sollte aber ruhig mal rein hören.

Veröffentlichungstermin: 22.04.2011

Spielzeit: 50:51 Min.

Line-Up:
Hampus Hank Erix – Vocals
Freddie Allen – Drums

Gäste:
Tommy Denander – Guitars
Mats Olausson – Keyboard
Thomas Vikström – Backing Vocals
Helena Alsterhed – Vocals

Produziert von Ricky Delin
Label: Spinefarm Records

Homepage: http://www.houstontheband.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/houstontheband

Tracklist:
1. Pride
2. Truth Slips
3. Hold On
4. I´m Alive
5. One Chance
6. Give Me Back My Heart
7. Misery
8. She´s A Mystery Now
9. 1000 Songs
10. Under Your Skin
11. Chasing The Dream

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