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HONKY TONK HEROES: Kris Kristofferson, Billie Joe Shaver, Willie Nelson & Waylon Jennings

Da hat irgendein Promotion-Mensch wohl haarscharf gefolgert: METALLICA spielen Country & Western, also muß ein Magazin für Metal Underground Culture auch Interesse an den HONKY TONK HEROES haben. Die METALLICA von morgen? Yippieyayeah!

“What the f***ing hell haben die HONKY TONK HEROES hier verloren?”, werdet Ihr fragen. Hmmm… lasst es mich mit folgender Kausalkette probieren: Willie Nelson und Waylon Jennings (zwei Viertel der Helden) haben bereits bei den HIGHWAYMEN gemeinsam mit Johnny Cash die Prärie beritten. Ergo: Sie sind Johnny-Cash-relevant. Na, und WER hat schon Johnny Cash produziert? Richtig, Rick Rubin. Und der hat auch schon mit DANZIG, THE CULT, AC/DC und natürlich TROUBLE gearbeitet. Na also, da haben wir ihn ja, den Metal bzw. wenigstens ein bisschen Hard Rock!

Reicht noch nicht? OK: Wer hat Cashs “Ring Of Fire” gecovert? Yep, die H-BLOXX. Crossover-relevant sind die HONKY TONKIES also auch. Und: punk-kompatibel. Denn wer hat schon lange vor den deutschen H-Kaspern Johnny Cash-Liedgut von sich gegeben? SOCIAL DISTORTION. Und wenn das alles noch nicht reicht, dann eben das: METALLICA spielen mittlerweile immerhin auch Country’n’Western.

HONKY TONK HEROES wurden eher zufällig zum Country-Projekt

So, und deshalb sind die HONKY TONK HEROES vampster-kompatibel! Auch ohne Metal. Oder Hard Rock. Oder Punk. Oder Crossover. Oh, halt! Doch, sie crossen schon mal over: Und zwar quer von klassischem Lagerfeuer-Country über ein paar Texas-Blues-Sprengsel bis hin zu beschwingtem Trucker-Geschunkel. Johnny Cash glänzt allerdings ebenso mit Abwesenheit wie Metal, Hard Rock & Co.

Dafür ist Kris Kristofferson am Start. Und natürlich Billie Joe Shaver, der eigentliche Protagonist dieses Projektes, das rein zufällig ein solches wurde: Alle paar Monate schaute eine der Country-Größen im Studio vorbei und sang mal eben ein paar von Shavers Songs ein. Entsprechend relaxt klingt die Sache, und selbst, wenn’s eh keinen interessiert, sage ich: Dieses Album gehört definitiv zu den Besseren des Country-Genres, selbst wenn es ab und an auch – in übler, aber nicht übelster Nashville-Manier – etwas ZU geleckt und leutselig ausgefallen ist.

“Honky Tonk Heroes” gehört zu den besseren Werken des Country-Genres

Spaß macht’s trotzdem. Und sagt, was Ihr wollt: Willie Nelson ist definitiv ein Genie, wenn es um die gefühlsechte Umsetzung melancholischer Western-Epen à la “Oklahoma Wind” oder waschechter Viehtreiber-Balladen vom Schlage “I Couldn’t Be Me Without You” geht. “Tramp On Your Street” ist allerdings auch RICHTIG nett. Und natürlich die definitive Hymne dieses Albums: “We Are The Cowboys”. Darauf einen doppelten Whiskey! Nein, nicht für mich, für mein Pferd… während der Gaul säuft, denk’ ich mir noch ein paar fadenscheinige Gründe mehr aus, warum ich Euch hier Country-Alben auftische. Vielleicht fällt mir auch noch ein, wie ich die BEACH BOYS unterkriege…

Spielzeit: 32:40 Min.

Line-Up:

Kris Kristofferson, Billie Joe Shaver, Willie Nelson & Waylon Jennings – Vocals
Eddy Shaver – Guitar
Willie Nelson – Guitar
David Crockett – Drums
David Cochran – Bass
Bucky Meadows – Piano

Produziert von Eric Paul & Eddy Shaver
Label: Pedernales/SPV

Willie Nelson, Waylon Jennings, Kris Kristofferson & Billy Joe Shaver “Honky Tonk Heroes” Tracklist

  1. Honky Tonk Heroes
  2. Willie The Wandering Gypsie And Me
  3. I’m Just An Old Chunk Of Coal
  4. Ain’t No God In Mexico
  5. You Asked Me To
  6. Oklahoma Wind
  7. I Couldn’t Be Me Without You
  8. Tramp On Your Street
  9. Easy Come Easy Go
  10. We Are The Cowboys
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