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HEIDEVOLK: Wederkeer

Das siebte Album der Niederländer HEIDEVOLK mag zwar “Wederkeer” heißen, aber von einer Rückkehr oder einer Auferstehung kann bei der Truppe aus Arnheim nicht die Rede sein. Denn HEIDEVOLK waren nie weg und ihren Wurzeln bleiben die Folk Metaller ebenfalls treu. Selbstverständlich ist “Wederkeer” transparenter produziert als frühere Werke, aber HEIDEVOLK bleiben sich selbst treu und klingen so authentisch wie eh und je. Dazu passt auch, dass die Gelderländer keine Ausflüge mehr in die englische Textwelt machen – sie bleiben bei ihrer Landessprache und das verleiht “Wederkeer” eine gewisse Urigkeit.

HEIDEVOLK verzichten auf Blödeleien und Mainstream-Anleihen

Ähnlich wie THRUDVANGAR, SVARTSOT oder MÅNEGARM verzichten HEIDEVOLK auf Blödeleien (hier ist keine TROLLFEST-Spaßzone) oder Mainstream-Anleihen im Sinne von Pop-Peinlichkeiten (wie etwa eine größere deutsche Band mit E). Und ja, bei HEIDEVOLK gibt es 2023 durchaus eine Flöte, aber die Niederländer verpacken sie in das eingängige, abwechslungsreiche “Klauwen Vooruit”, das mit Leads statt mit Kitsch punktet. In “Wederkeer” setzen HEIDEVOLK auf eine Geige und “Oooh-oooh”-Chöre, die aber wiederum weitab von Kitschklischees in See stechen.

“Wederkeer” bietet Schlachtengesang

HEIDEVOLK nehmen ihren Folk Metal durchgehend ernst – wer also nach dem 2020er-Projekt “Bier, Bier” mit KORPIKLAANI eine Abkehr in die lustige Liederwelt erwartet hatte, wird auf “Wederkeer” mit ernstem Schlachtengesang bedacht. Dieser darf durchaus minimalistisch sein, so setzen HEIDEVOLK in “Schildenmuur” auf Trommel, Klatschen und Baritonduett und erschaffen einen Song, den man sich durchaus als Soundtrack für dramatische und ausweglose Schlachtszenen in “Game of Thrones” oder “Vikings” vorstellen kann. Die Sprache HEIDEVOLKs ist hierbei kein Hindernis – “Gefecht” versteht man über die niederländischen Landesgrenzen hinaus. Als weiterer Anspieltipp in dieser Schlachten-Manier bietet sich das majestätische “Oeros” an.

Zurück zu HEIDEVOLKs Wurzeln?

“Wederkeer” kann bandtechnisch wohl dafür stehen, dass HEIDEVOLK sich auf ihre Wurzeln besinnen. Die Folk Metaller setzen auf Texte in ihrer eigenen Sprache und schaffen eine düstere Schlachtenatmosphäre statt spaßige Saufgesänge. Dabei geht das Melodiöse nicht verloren und zahlreiche unverzerrte Instrumente geben sich stimmig und nicht überladen ein Stelldichein – somit dürfte HEIDEVOLKs “Wederkeer” nicht nur für die eigenen Fans, sondern auch für alteingesessene Folk Metaller, denen viele Truppen zu spaßig und zu poppig geworden sind, interessant sein. Starke Scheibe.

Veröffentlichungsdatum: 24.02.2023
Spieldauer: 52:01
Label: Napalm Records
Website: https://heidevolk.bandcamp.com/

Line Up
Rowan Roodbaert – Bass, Tamburin, Vocals (Backing)
Koen Vuurdichter (DETONATION) – Gitarren, Vocals (Backing)
Jacco de Wijs – Vocals
Mat van Baest – Gitarren
Kevin van den Heiligenberg (AWAKENING SUN) – Drums
Daniel Wansink – Vocals

HEIDEVOLK “Wederkeer” Tracklist

01. Hagalaz
02. Drink met de Goden (Walhalla) (Video bei YouTube)
03. Klauwen Vooruit (Video bei YouTube)
04. Schildenmuur
05. De Strijd Duurt Voort (Lyric-Video bei YouTube)
06. Oeros
07. Wederkeer (Video bei YouTube)
08. IJzige Nacht
09. Raidho
10. Ver Verlangen
11. Holda
12. Zomervuur

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