Das rockt, ist lebendig und macht Spaß. GRACE.WILL.FALL sind in den letzten Jahren viel auf Tour gewesen und ihr Zweitwerk, sinnigerweise Second Album betitelt, präsentiert eben auch eine Liveband, schnörkellos, hart und herzlich. Vor allem ist es schön derart ungezwungenen Hardcore zu hören, ganz weit weg von Schubladen, Trends oder ähnlichem Mist. Statt sich an Metalcore oder gar dem noch schlimmeren Übel mit der Vorsilbe Death- anzubiedern gibt es ordentlichen Hardcore mit viel Punk und einer ordentlichen Portion skandinavischem Rock and Roll im Arsch. Das ist eine sympathische Mischung aus THE RED TAPE PARADE, ganz frühen BURST und THE ACCIDENTS, allerdings eine Spur härter.
Die Leidenschaft trieft geradezu aus den Songs, schöne Gitarrenarbeit mit bittersüßen Harmonien und Melodien, mit einem gesunden Gespür für Chaos sorgt dafür, dass die fünfzehn Songs immer interessant bleiben, auch wenn sie größtenteils im Uptempo-Bereich angesiedelt sind und zumindest in puncto Geschwindigkeit keine großen Überraschungen bieten. Dazu gibt es markerschütterndes, wütende Geschrei, aber auch pure Lebensfreude, und nicht zuletzt nachdenkliche und lethargische Momente. Über die Originalität von GRACE.WILL.FALL muss nicht diskutiert werden, auch wenn die fünf Schweden natürlich das Rad nicht neu erfinden, aber sie picken sich geschickt aus Punk und Hardcore das heraus, was ihnen am besten schmeckt.
Wenn das Debütalbum von GRACE.WILL.FALL modern war, dann ist Second Album zeitlos, weder die Vergangenheit des Hardcore wird verleugnet, noch wird damit gezögert, Neues auszuprobieren. Und so entstehen ganz locker aus dem Handgelenk Songs wie The Assassination of Peggy Sue, Heroine, Dead to Me, Bittersweet, 07:53 und Apply Resistance, die allesamt andere Taktiken zur Überzeugung parat haben, sich aber gleichermaßen in das Herz des Hörers schleichen. Und bis auf das abschließende …by the Way gibt es auch keine einzige Länge an diesem schönen und ungeheuer erdig produziertem Album. Wer braucht schon pseudoharte, coole Typen ohne echter Attitüde, wie man sie Zuhauf auf den großen Labels findet, wenn die netten Jungs mit der guten Musik in der wahren Heimat, dem Underground zu finden sind? Was Priorität hat, sollte dir jetzt klar sein: Das A-Team des skandnavischen Hardcores natürlich.
Veröffentlichungstermin: 3. April 2009
Spielzeit: 45:08 Min.
Line-Up:
Ulf Blomberg – Vocals, Tambourine, Synthesizer
Björn Isaksson – Guitar, Backing Vocals, Sitar, Shaker
Samuel Enocsson – Guitar, Mandolin, Piano
Axel Svensson – Bass, Backing Vocals
John Andersson – Drums
Produziert von GRACE.WILL.FALL
Label: Midsummer Records
Homepage: http://www.gracewillfall.com
MySpace: http://www.myspace.com/gracewillfall
Tracklist:
1. The Assassination of Peggy Sue
2. New Song
3. Celebration
4. Heroine
5. Mother Said
6. Dead to Me
7. (So)
8. Bitter Sweet
9. På Tiden
10. 07:53
11. Freedom Pt.2
12. La Fine
13. (Della Famiglia)
14. Apply Resistance
15. …by the Way