blank

GHOST: Ceremony And Devotion

GHOST erschienen 2010 quasi aus dem Nichts. Geheimnisvoll, gefeiert, geächtet – aber so oder so gehypt. Braucht man da auch noch dieses Livealbum?

GHOST erschienen 2010 quasi aus dem Nichts. Geheimnisvoll, gefeiert, geächtet – aber so oder so gehypt.

Drei Alben – und etliche Klein-Veröffentlichungen – später, erscheint mit “Ceremony and Devotion” das erste Live-Album der Schweden. Und GHOST springen sozusagen Kopf voran in die Problemzone.

Ist es zu früh für ein Livealbum von GHOST?

Gemeinhin machen gestandene Bands ein Live-Album. Ausnahmen sind natürlich IRON MAIDEN, die 1980 mit “Live + and one” schon eine Live-EP rausbrachten, obwohl sie “nur” gerade ein Debütalbum (es wird nie “nur ein Debütalbum” sein, weil es sich hier um IRON MAIDEN handelt) vorzuweisen hatten. Allerdings gilt hier die Japan-Entschuldigung, da anno 1980 niemand um Japan-Spezialeditionen herumkam. Dürfen GHOST also schon ein Live-Album veröffentlichen nach nur drei Full Length-Alben? Fakt ist: GHOST sind nicht HENDRIX, nicht IRON MAIDEN und es ist schlicht zu früh für sie.

Was bietet “Ceremony and Devotion”?

“Ceremony and Devotion” sollte eigentlich “GHOST live in San Francisco” heissen – dann da spielen sich die meisten Publikumsinteraktionen ab. Das Problem ist, dass diese niemals so interessant und feurig sind, wie die Publikumsinteraktion zwischen einem Paul Di`Anno oder Bruce Dickinson und seinen Fans. GHOST lebt live stark von der visuellen Komponente – fällt diese weg, wünscht man sich auch die Interaktionen zwischen Papa Emeritus und dem Publikum fort. Ausserdem bietet das Live-Album keine “Visuals” der Sisters of Sin, die jeweils in jeder Auftrittsstadt gesucht (und gefunden) werden und dem Auftritt GHOSTs das feminin-verzaubernde Sahnehäubchen aufsetzen.

Musikalische Müdigkeit

Beschränkt man sich nun aufs Musikalische, so überzeugt eigentlich primär der Drumsound. Punkto Songauswahl machen GHOST nichts falsch – das ist bei drei Alben und 15 Tracks aber auch nicht schwierig. Schlimm ist indes, dass die Songs scheinbar langsamer gespielt werden als auf den Studioalben. Ist man durch die Show positiv visuell abgelenkt, fällt einem das live nicht auf. Hört man sich aber das Live-Album an ohne Ablenkung, so macht sich gar Langeweile breit. Das wäre bei “Decade of Aggression” von SLAYER niemals der Fall, da die bahnbrechend aggressive Akustik jegliche visuellen Wünsche mit dem Schlaghammer in tausend Stücke schlägt.

GHOST hätten auf ein Live-Album – vor allem im Zeitalter der schnell zusammen gestellten Mp3-Playlisten – verzichten sollen. Mit diesem Verdikt sind sie nicht allein – auch grosse Namen wie METALLICA, MARDUK oder EMPEROR haben ihren Fans schon überflüssige Live-Alben beschert. Doch warum wählten GHOST keine Live-DVD? Inklusive “Best of Sisters of Sin interaction”? DAS würden sich nicht nur eingefleischte Fans kaufen. Dahingegen wird “Ceremony and Devotion” so lediglich zum Muss für GHOST-Allessammler…

Veröffentlichtungsdatum: 19.01.2018

Spielzeit: 72:11

Label: Spinefarm Records

Mehr im Netz:
http://www.facebook.com/thebandghost

http://ghost-official.com

Line Up:

Papa Emeritus – Vocals
Ghouls – Instrumente

GHOST Ceremony And Devotion Tracklist

1. Square Hammer
2. From the Pinnacle to the Pit
3. Con Clavi con Dio
4. Per Aspera ad Inferi
5. Body and Blood
6. Devil Church
7. Cirice
8. Ghuleh / Zombie Queen
9. Year Zero
10. Spöksonat
11. He Is
12. Mummy Dust
13. Absolution
14. Ritual
15. Monstrance Clock

Listenfanatismus-Epilog – Wer hat eigentlich gute Live-Alben gemacht?

MAYHEM – Live in Leipzig

Aktuelle Empfehlungen des vampster-Teams

Cookie Consent mit Real Cookie Banner