FUNERAL: As the light does the shadow

Für Funeral-Doomer und Fans von eben der Band FUNERAL eine gelungene Scheibe, aber durch die selbst verbockten Macken nicht leicht verdaulich.

Im Vergleich zu den bisherigen Releases scheinen es die Norweger FUNERAL diesmal fast eilig zu haben, nach From these wounds ein neues Album nachzuschieben. Und siehe da, die aktuellen Motivationsschübe in der Band tragen tatsächlich finstere Blüten mit der Schönheit obskurer Nachtschattengewächse.

Was sehr schnell auffällt ist, dass FUNERAL ihren eh schon immer von tiefer Traurigkeit geprägten Sound noch eine Ecke düsterer aus den Boxen kriechen lassen. Für romantisch-melancholische Stimmung ist hier wenig Platz, die Norweger setzen voll auf tiefgehende Trauerstimmung und Depression. Dabei gehen sie mit Ideenreichtum zu Werke, der einem beim ersten Durchlauf nicht sofort auffällt, da die Songs doch weitestgehend ohne große Variation im Tempo auskommen müssen und den Zuhörer schnell einlullen, ihn in eine dunkle Welt um Tod und Sterben entführen. Die natürlich überlangen Songs sind dafür bestens geeignet, sie überzeugen mit guten Ideen, die im passenden Sound jeden Funeral-Doomer begeistern könnten. Zudem greifen FUNERAL gekonnt zu Streichern und Bläsern, setzen dabei ein kleines Orchester ein, statt mit plastischen Keyboardsamples zu nerven. Allerdings machen es FUNERAL wie gehabt dem Zuhörer nicht leicht, hemmungslos in den Klangbildern zu versinken. Zum einen findet man wieder – wie immer – diese schrägen Töne, die nicht gekonnt die morbide Stimmung unterstreichen, sondern einfach falsch und schmerzhaft sind. Die Jungs sind schon so lange im Doom-Zirkus, da sollten sie dieses Manko wirklich mal ablegen. Zum anderen sind es wie immer die Vocals von Frode, die auf ihre Art durchaus interessant sind und die düstere Stimmung der Texte wunderbar transportieren können, aber ebenfalls oft schmerzlich neben der Spur liegen, so dass man oft mal aus der Stimmung des Songs herausgerissen wird. Dass es auch ganz anders sein könnte, zeigt In the pathoms of wit and reason, bei dem Robert Lowe (SOLITUDE AETURNUS, CANDLEMASS) seine unverwechselbare Stimme erhebt. Schon hat man einen Song, der erhaben die Bude zum Beben bringt, wären nicht gerade hier wieder reichlich dieser fiesen, schrägen Töne in der Musik versteckt. Aber um klarzustellen, wie groß die FUNERAL-Songs mit einem wirklich guten Sänger sein könnten, das wird hier sofort deutlich. Auf der anderen Seite spricht es für die Band, dass man lieber bei den Vocals ein paar Abstriche macht und den dadurch etwas steinigeren Weg gemeinsam geht. So bekommt man eben Songs, die mit bedrückender Stimmung echte Funeral-Freaks beglücken, Normalo-Metaller aber zu Tode langweilen oder in tiefe Depression fallen lassen werden. Dunkle Stimmungsdrücker wie The strenght to end it mit dezenten CANDLEMASS-Anleihen oder Torwards the end kann man wirklich als gelungen bezeichnen, allerdings ist das Album durch die fast immer gleiche Stimmung durchaus zu lang(atmig) ausgefallen. Der nur von sakralem Gesang geprägte Schlusstrack Fallen one ist aber ein echtes Highlight auf As the light does the shadow.
Für Funeral-Doomer und Fans von eben FUNERAL eine gelungene Scheibe, aber durch die selbst verbockten Macken nicht leicht verdaulich.

Veröffentlichungstermin: 12.09.2008

Spielzeit: 71:57 Min.

Line-Up:
Frode Forsmo – Vocals, Bass
Mats Lerberg – Guitars, Backing Vocals
Erlend Nybo – Guitars
Anders Eek – Drums

Label: Indie Recordings/Soulfood

Homepage: http://www.funeralband.no

MySpace: http://www.myspace.com/doomfuneral

Tracklist:
1. The will to die
2. Those faded to fall
3. The strenght to end it
4. The esulive light
5. In the pathoms of wit and reason
6. Torwars the end
7. Let us die alone
8. The absence of heaven
9. Hunger
10. Fallen one

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