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FORSMAN: Dönsum í Logans Ljóma [EP]

Island und kein Ende. Die Szene dieser kleinen Nation brodelt wie keine andere und spuckt gefühlt im selben Takt neue Bands aus, wie Strokkur sein Quellwasser. Neu im Spiel sind FORSMÁN. Das Quartett ist seit knapp zwei Jahren aktiv sind und debütiert über VÁN RECORDS mit vier Songs in 25 Minuten. Und so viel sei bereits gesagt: Neue Impulse können FORSMÁN nicht bieten.

Die Debüt-EP „Dönsum í Logans Ljóma“ der Black Metal-Band aus dem Großraum Reykjavik beginnt reichlich ereignisarm. FORSMAN besinnen sich auf Riffs zwischen Rock and Roll und Black Metal, geben diese aber mit der typisch isländischen, sehr hasserfüllten und grimmigen Art zum besten – gerade über die Vocals darf man hierbei staunen. Sehr straight und brutal, aber dennoch relativ arm an Intensität ist der Opener „Falsgoð“ – es fehlt einfach der Aha-Effekt. Im weiteren Verlauf bessert sich die EP glücklicherweise. „Milli Eilífðar og Einskis“ ist stilistisch deutlich breiter: Von punkigen Blast Beats mit dissonanten Gitarren über etwas ruhigere Momente mit einer gewissen Melancholie ist alles dabei. Und immer wieder blitzen dazwischen sehr gute Riffs auf.

„Dönsum í Logans Ljóma“ ist qualitativ in Ordnung

Von komplexen Arrangements kann keine Rede sein, aber FORSMÁN halten die Musik über weite Strecken interessant, indem sie einen sicheren Balanceakt zwischen den Polen wagen – mal klingt „Dönsum í Logans Ljóma“ hasserfüllt, mal melancholisch und mal überraschend melodisch. So wirken auch die beiden restlichen Songs der EP kurzweilig und frisch, und gerade „Hamfarir“ erweckt mit seinen Leadgitarren den Eindruck, dass FORSMÁN durchaus Potenzial für mehr haben. Und doch ist zu jeder Sekunde spürbar, dass FORSMÁN es sich sehr im Windschatten von MISTHYRMING bequem gemacht haben.

Versehen mit einem exzellenten Artwork und der nicht minder großartigen Produktion von Stephen Lockhart (von wem auch sonst?) präsentiert sich diese junge, wilde Band sehr selbstbewusst. Berechtigt ist das zumindest teilweise: Qualitativ können FORSMÁN in der mittlerweile sehr unübersichtlichen Island-Szene mithalten. Wer wirklich frischen Wind aus Island sucht, sieht aber besser woanders nach.

VÖ: 9. April 2021

Spielzeit: 25:09

Label: Ván Records

FORSMAN „Dönsum í Logans Ljóma“ Tracklist:

1. Falsgoð
2. Milli Eilífðar og Einskis
3. Vonarglæta (Official Audio bei Youtube)
4. Hamfarir

Mehr im Netz:

https://www.facebook.com/forsmanband/
https://forsman.bandcamp.com/

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