"Fixation - Speak In Tongues" Cover

FIXATION: Speak In Tongues [EP]

Auf „Speak In Tongues“ zeigen sich FIXATION experimentierfreudig, aber nicht immer innovativ. Wenn die Zahnräder aber ineinandergreifen und die Balance stimmt, zeigt sich das Potenzial der Norweger.

Es ist ein schmaler Grat, den FIXATION wandeln: Die vier Intros und Interludes, welche die Norweger ebenso vielen Songs voranstellen, weben ein atmosphärisch dichtes Netz, das selbst einer kurzen EP wie „Speak In Tongues“ eine klar erkennbare Dramaturgie verleihen kann. Die lose Konzeptgeschichte über Sinnsuche und die vermeintlichen Antworten, mit welchen Sekten empfängliche Geister locken, erreicht so in weniger als 25 Minuten doch überraschend viel Profil.

Gleichzeitig ist es oft nur ein kleiner Schritt vom künstlerischen Ausdruck zur prätentiösen Selbstgefälligkeit: Bisweilen gibt das Mini-Album durch seine Soundscapes zwischen den Stücken vor, mehr zu sein, als es letztendlich ist. Denn obwohl FIXATION sich als durchaus effiziente Songwriter präsentieren, bedient sich das Gespann anfangs noch vorwiegend der üblichen Stilmittel des Genres.

FIXATION experimentieren und finden schließlich doch die richtige Balance

Den Härtegrad hat die Band im Vergleich zum Debüt „More Subtle Than Death“ (2023) nämlich angezogen, streut nun ihrerseits Screams ein, um den ausdrucksstarken Gesang Jonas Wesetrud Hansens zu kontrastieren. Das Resultat ist kompetent, aber in gewisser Weise auch derivativ: „Random Acts of Violence“ beginnt mit einem Riff im Stil der modernen ARCHITECTS und setzt fernerhin auf emotionale Gesangslinien nicht unähnlich der von IMMINENCE.

Interessanter wird es in „Blue Skies“, wo sich nach aggressivem Auftakt bald Alternative-Vibes und im Finale vorsichtige Post-Rock-Anleihen bemerkbar machen. Verträumte Gitarrenarrangements prägen auch „Fever Dreaming“, wo FIXATION mehr als sonst auf Laut-Leise-Dynamik setzen und auch aufgrund des wandelbaren Gesangs Eindruck hinterlassen. Die hier zum Tragen kommenden Shoegaze-Elemente stehen den Nordeuropäern ohnehin sehr gut zu Gesicht, da sie dem Alternative-Fundament wesentlich markantere Konturen verleihen, als es die zeitgenössischen Metalcore-Tupfer tun.

In diesem Kontext ergeben schlussendlich auch die prominent platzieren Instrumental-Brücken Sinn: Es ist ein schmaler Grat, den FIXATION wandeln, doch aus dem Gleichgewicht bringen lässt sich die Gruppe letzten Endes nicht.

Veröffentlichungstermin: 11.10.2024

Spielzeit: 23:31

Line-Up

Jonas Wesetrud Hansen – Vocals
Tobias Østerdal – Gitarre
Martin Selen – Gitarre
Øyvind Lunde – Bass
Ola Dønnem – Drums

Produziert von Tobias Østerdal, Martin Stenstad Selen, Jonas Wesetrud Hansen und Morgan Nicolaysen (Mastering)

Label: Eigenproduktion

Homepage: https://www.fixationband.com/
Facebook: https://www.facebook.com/FixationMusic
Instagram: https://www.instagram.com/fixationband
Bandcamp: https://fixationmusic.bandcamp.com

FIXATION “Speak In Tongues” Tracklist

1. {grow a flower}
2. Random Acts of Violence (Audio bei YouTube)
3. {pick the petals}
4. Blue Skies
5. {tear it’s thorns off}
6. Tyrannical Miracle
7. {blood still on the grass}
8. Fever Dreaming

Aktuelle Empfehlungen des vampster-Teams