FINNUGOR: Black Flames

Kalter ungarischer Düstermetal mit einem starken Black Metal-Einschlag wird von FINNUGOR auf "Black Flames" geboten. Nebst dem Review findest Du auch eine Übersetzung des Songtextes "A tükör mögött / Behind the mirror"…

FINNUGORs Kreation „Black Flames“ kann man am besten als kalten Düstermetal mit einem starken Black Metal-Einschlag beschreiben. So erinnert das durchaus gelungene „Obsession of a Maniac“ stark an CRADLE OF FILTH in den schwarzmetallischeren Passagen. Allerdings wechselt die Stimmung des „Black Flames“-Albums schon bald, es dominieren mehr und mehr kalte, elektronische Elemente und tiefe Grunts die musikalische Landschaft.

Zunehmend wird also weniger gekreischt und tiefe Grunts oder auch baritone Vocals beherrschen die keyboardgeschwängerte Klanglandschaft. Die Gitarren verschwinden zeitweise auch ganz und es kommen Erinnerungen an Dark Wave Werke von DIE VERBANNTEN KINDER EVAS auf. Als zweiter Anspieltipp sei hier „A tükör mögött / Behind the Mirror“ erwähnt, ein Song, der die beiden Hauptströmungen in der FINNUGOR-Musik stilvoll verbindet und dank den ungarischen Lyrics eine mit Pathos getränkte Atmosphäre aufweist. Wegen Drumcomputer und Programmierungsspielereien kommt eine kalte Atmosphäre wie etwa in SAMAELs Passage auf (man höre sich etwa „Der Schattenreiter“ an). Leider sind die FINNUGOR-Songs allerdings manchmal etwas zu langatmig und die benutzten Keyboardeinstellungen scheinen altbekannt und wenig innovativ.

Alles in allem also ein Album, in das nur tolerante Schwarzmetaller, die auch die eine oder andere Cold Meat Industry-Scheibe (oder vergleichbares) im CD-Regal stehen haben, reinhören sollten. Wem bei Black Metal-Gekreische – und sei es auch nur 10 Sekunden lang – die Haare auch ohne Spray zu Berge stehen, sollte FINNUGORs „Black Flames“ trotz reichlich Düsterstimmung nur mit Vorsicht in den CD-Player schieben…

Exklusiv gibt´s hier bei vampster.com eine Übersetzung des ungarischen Textes des achten Songs auf der CD (da ja Ungarisch ausserhalb von Ungarn nicht unbedingt zum Standardschulprogramm gehört):


A tükör mögött / Behind the mirror

In mir brennt das Feuer

Der Schlüssel der Dimensionen ist mein

Ich habe Einlass erhalten hinter den Spiegel

Als ich durch die Wand schritt

Habe ich mich verwandelt in etwas

Das kein Mensch, kein Tier ist.

Ein Wesen, das nicht Gott gehört.

Es gibt niemanden, der über mich herrscht.

Mir gehört schon alles Wissen.

Ich bin gestorben, bevor ich geboren bin.

Ich stehe dort wo sonst niemand ist.

Ich beschreite weglose Wege

Ich fliege über ferne Gewässer

Zwischen den Sternen gehe ich zu Fuss

Und ich stehe über allem.

Ich bin dort, wo ein Lebendiger nicht sterben kann

Und der Sterbende nicht gehen kann

Wo ein Wachsamer nicht schlafen kann,

und den Schlafenden das Morgengrauen nicht weckt.

Da bin ich also, aber zweifellos ist etwas anderes geschehen.

Nicht an dies habe ich geglaubt, und nicht dies habe ich gewollt,

ich habe die Grenze überschritten.

Aus mir ist etwas geboren

Was man nicht mehr lenken kann

Ich habe es nicht geschaffen

Aber es spürt dennoch.

Aus mir ist er entstanden

Und erwacht zu Bewusstsein

Sogar als Mensch und mehr als Tier

Es tötet mich, ich zahle den Preis.

Ein Wesen, das nur mir gehört

Aber sich gegen mich gewendet hat,

es gibt keine Hoffnung mehr

wir sind zusammen geboren, wir vergehen zusammen

es tötet mich, aber mit mir wird es untergehen.

Ich bin das Wissen, es ist der Wahn

Ich bin die Erkenntnis, und es ist der Hass.

Ich schuf den Weg hinter den Spiegel

Welcher nie existierte

Ich bin in die Falle

meines eigenen Geistes geraten

Wo das Wissen aus sich heraus entsteht

Werde ich auf dich warten

Hinter dem Spiegel werd‘ ich auf der Lauer sein

Werde ich dich jagen.

Mein materielles Leben ist zerstört

Mein Geist thront auf einer anderen Ebene

Er herrscht und reist schon zwischen den Sternen

Das Leben lebt nicht mehr in mir.

Wo das Wissen aus sich heraus entsteht

Werde ich auf dich warten

Hinter dem Spiegel werd‘ ich auf der Lauer sein

Werde ich dich jagen.



Text: Gabriel Wolf (FINNUGOR)

Spontane Übersetzung: A.H.D. (aus dem Ungarischen)

Spielzeit: 47:54 Min.

Line-Up:
Nikolai Stålhammar: Gitarren, Drums, Synths und Lyrics

Gabriel Wolf: Vocals, Computer, Synths und Lyrics

Produziert von FINNUGOR
Label: Adipocere Records

Homepage: http://www.finnugor.ini.hu

Email: finnugor@hotmail.com

Tracklist:
1. Inheritance

2. Obsession of a Maniac

3. Hidden by Gloom

4. Beyond the Last Goodbye

5. Heretic Deeds

6. Greatest Myth of Magic

7. She Darx the Sun

8. Behind the Mirror

9. Der Schattenreiter

10. Endless Winter

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