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FEDERICO ALBANESE: The Houseboat And The Moon

Moderne Klassik, mal ein bisschen seicht, meistens aber zum Verlieben schön: FEDERICO ALBANESE und sein Debütalbum "The Houseboat And The Moon" wollen dein Herz gewinnen.

Da könnte man in der Tat ein bisschen romantisch werden bei dieser Musik, diesem Titel, diesen zahlreichen Bildern, die im inneren Auge entstehen. FEDERICO ALBANESE ist kein ganz junger Musiker mehr, aber kennen werden ihn die wenigsten unter uns – dabei ist er als Soundtrack-Schreiber kein unbeschriebenes Blatt. The Houseboat And The Moon ist dennoch sein Debütalbum. Dort schlägt er einen ähnlichen Weg ein, wie sein Labelgenosse SEBASTIAN PLANO. Aus FEDERICO ALBANESEs Feder stammt, basierend auf Klavier und mit teils wirklich wunderbaren Streichern versehen, moderne klassische Musik, die nie die Grenze zum Kitsch überschreitet, sondern sich im Zweifelsfall lieber in Zurückhaltung übt. The Houseboat And The Moon ist selten etwas beschwingt, meistens suhlt sich das Werk in endloser, bittersüßer Melancholie.

So richtig zupacken wollen die Kompositionen von FEDERICO ALBANESE allerdings nicht immer. Statt die großen Gefühle zu zeigen und beinahe episch zu werden, bleibt es zumeist leise und unaufdringlich. Statt also aus sich herauszugehen wie NILS FRAHM, übt sich Albanese im Understatement, ebenso wie CARLOS CIPA. Entsprechend dauert es etwas länger, bis The Houseboat And The Moon seine Magie verströmt, manchmal will die Musik gar nicht wirken, an einem Tag wie heute, wo die Sonne scheint und die erste Brise des kommenden Frühlings aufkommt, kann sie alles verzaubern. Mit kurzen, aber nicht gehetzten Stücken ist The Houseboat And The Moon ein Flanieren durch den Zauberwald der Musik, sollte aber nicht unterschätzt werden. Das Niveau von FEDERICO ALBANESE ist hoch, sein Klavierspiel wird ergänzt durch ganz dezente, aber essentielle Elektronik, dazu kommen Streicher, die das ein oder andere Stück auf ein neues Level heben können. Der warme Klang der Instrumente, besonders im Bereich des Klaviers, trägt dazu bei, dass sich die Atmosphäre perfekt entfalten kann.

Wenn wie in Disclosure, Double Vision, Lichtung, Secret Room und The Sudden Sympathy ganz plötzlich aus Zaghaftigkeit doch Leidenschaft wird, trifft FEDERICO ALBANESE ins Schwarze. The Houseboat And The Moon lässt sich von imaginären Bildern leiten, die cineastische Erfahrung des Italieners wird häufig deutlich. Dann, wenn das Kopfkino unglaublich schön wird, steht die Musik des Mailänders derer von MAX RICHTER in absolut nichts nach. Ist es nun Segen oder Fluch, dass FEDERICO ALBANESEs Debüt über weite Strecken so unauffällig daher kommt? Stille Wasser sind bekanntlich tief, und in der Tat lädt The Houseboat And The Moon immer wieder zu einer kleinen Entdeckungsreise ein. Auch wenn manche Stücke noch ein bisschen seicht wirken gibt es zumeist viel zu erforschen. Wer weiß, wie sich The Houseboat And The Moon noch entwickelt, vielleicht gibt es ja noch weitere Ebenen, die bisher gar nicht erahnt werden können, die sich erst in ein oder zwei Jahren offenbaren. Sicher ist jedoch: Wem das Gefühl wichtiger ist als kalte Musiktheorie, und wer den neuen Komponisten wie OLAFUR ARNALDS oder YANN THIERSEN mit Haut und Haaren verfallen ist, wird auch FEDERICO ALBANESE in sein Herz schließen.

Veröffentlichungstermin: 28. Februar 2013

Spielzeit: 53:44 Min.

Line-Up:
Federico Albanese – Piano, Keyboards, Electronics, Synthesizers, FX, Loops, Field Recordings, Glass, Glockenspiel, Vibraphone, Toy Piano, Bells
Arthur Hornig – Cello
Matthias Boschi – Cello
Burak Özdemir – Bassoon

Produziert von FEDERICO ALBANESE
Label: Denovali Records

Homepage: http://www.federicoalbanese.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/federicoalbanesemusic

Tracklist:
1. Beyond The Milk Wood
2. Disclosed
3. Carousel #3
4. Queen And Wonder
5. Carousel #1
6. Double Vision
7. Kato
8. Lichtung
9. Beside You
10. Secret Room
11. The Sudden Sympathy
12. Sphere
13. Space In Between

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