EVERYBODY USED TO CALL ME JOE: same

Selten wurde Rock-Tradition derart frisch und doch nahe den Wurzeln aufbereitet.

„Handgemachte Musik“ ist wohl die beste Beschreibung für die Musik der vier Schweden mit dem umständlichen Bandnamen. Der Opener „Way of Life“ überrascht zunächst mit einer ruhigen, sich langsam steigernden Atmosphäre, die man von Bands wie PEARL JAM und RADIOHEAD zu deren Glanzzeiten zu kennen glaubt. Emotional und besinnlich beginnt, was später ausgelassen rockig weitergeht. Bindeglied zwischen den verschiedenen Schattierungen ist der Gesang, der mit Eddie Vedder-Timbre, sicherer Stimmführung und unaufdringlichen Melodien für Gänsehaut sorgt, solange er nicht einen seiner seltenen Ausflüge ins Falsett unternimmt. Was besonders begeistert an der Musik von EVERYBODY USED TO CALL ME JOE, ist das unkonventionelle Verbinden von Elementen, die von Bands und Musikern wie LED ZEPPELIN, NEIL YOUNG, PINK FLOYD und Co. tief in der Rockgeschichte verwurzelt wurden, mit eigenen Ideen ohne Scheuklappen. Besonders gut gefallen mir die ruhigeren Songs wie „10-19“ und der bereits erwähnte Opener, die eine unwiderstehliche „Ich schließ mich mit ein paar Kerzen, einem guten Buch und ´nem Feierabendbierchen in meinem Zimmer ein“-Atmosphäre verbreiten, doch auch „Us against the World“ kann mit seiner (passend zum seltsamen Text) etwas schrägen Harmonik und den Orgelsounds im Hintergrund überzeugen. Selten wurde Rock-Tradition derart frisch und doch nahe den Wurzeln aufbereitet. Jetzt muss nur noch jemand heimlich im Studio die Falsettschreie des Sängers löschen, hehe…

Spielzeit: 28:12 Min.
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.ortogonal.com/everybody

Email: everybody@ortogonal.com

Tracklist:
Way of Life

The Boss

10-19

Us against the World

Backdoor Adored

Tommy Deed

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