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END OF LEVEL BOSS: Prologue

"Prologue" hat tatsächlich etwas von einem Endgegner: es ist sperrig, ein echtes Monster, welches nur mit viel Mühe und Zeit besiegt werden kann.

Was kann man von einer Band mit diesem Namen erwarten? Daddel-Musik im Stil von MACHINAE SUPREMACY? Mitnichten. Computerspiele-Musik wird von END OF LEVEL BOSS nicht verwurstet. Außergewöhnlich ist die Musik auf Prologue dennoch – verstörend, im eigentlichen Sinne progressiv, modern, aber weit vom Massengeschmack entfernt. Parallelen zu VOIVOD und frühen SOUNDGARDEN, wie sie im Bandinfo gezogen werden, sind nicht von der Hand zu weisen, und auch das eine oder andere Stoner-Riff hat sich eingeschlichen. Der Sound der Band ist dabei recht vielfältig, und oft packen die Briten so viel in ihre Songs hinein, dass der Hörer ein wenig überfordert ist, all dies zu ordnen – zumal man gerne mal von gängigen Strukturen abweicht, wodurch die Kompositionen von END OF LEVEL BOSS mitunter einen etwas konfusen ersten Eindruck hinterlassen. Da treffen groovige Gitarrenriffs oder wilde, ungestüme Passagen auf psychedelische Clean-Passagen, nur um kurze Zeit später von sehr disharmonischem Stakkato-Riffing und vertrackten Breaks abgelöst zu werden. Das passen auch die schwer verständlichen Texte ins Gesamtbild, welche oft nur aus scheinbar unzusammenhängenden Wortbrocken bestehen. Zusammengehalten wird all dies durch die hypnotischen, teils auch spacigen und im über zehn Minuten dauernden Disjointhead wunderbar ausladenden Leadgitarren. Hervorzuheben ist auch die Gesangsleistung von Heck Armstrong. Der Frontmann kann sowohl mit recht hohem, klarem als auch mit aggressiverem Gesang Akzente setzen und versteht es, seinen Gesangsstil der jeweiligen instrumentalen Basis anzupassen.

Prologue ist ein schwieriges Album, sicher nicht für jedermann geeignet. Was man der Band zudem ankreiden kann, ist, dass sich die Riffs und Melodien der einzelnen Songs teilweise etwas zu ähnlich sind. So ist der Wiedererkennungswert des Bandsounds als solchem zwar erfreulich hoch, es fällt jedoch schwierig, bestimmte Ideen dem jeweiligen Song zuzuordnen.

Prologue hat tatsächlich etwas von einem Endgegner: es ist sperrig, ein echtes Monster, welches nur mit viel Mühe und Zeit besiegt werden kann. Wenn der Hörer dann ins nächste Level aufsteigt, müsste, um bei dem Vergleich zu bleiben, der Endgegner eigentlich noch schwieriger zu bezwingen sein. Wünschenswert wäre für die Zukunft aber ein Endgegner, der nicht nur von Hardcore-Gamern besiegt werden kann, sondern die Hürde zumindest ein wenig niedriger ansetzt.

Veröffentlichungstermin: 20.06.2005

Spielzeit: 41:56 Min.

Line-Up:
Heck Armstrong – Gitarre und Gesang

Gareth Millsted – Schlagzeug

Elenajane – Bass

Jimm Ogawa – Gitarre

Produziert von Quentin Fletcher
Label: Exile On Mainstream Records

Hompage: http://www.eolb.com

Email-Adresse der Band: info@eolb.com

Tracklist:
1. Freak Waves

2. Disjointhead

3. Vivid

4. Hedonophobia

5. Noisepicker

6. Step The Mind Gap

7. Spine Transfer

8. Leaving The Chemosphere

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