blank

EMPYRIUM: A Retrospective

Eine schöne Retrospektive, aber die echte EMPYRIUM-Stimmung lebt auf den regulären Alben.

Vier Jahre nach dem letzten Lebenszeichen Weiland erscheint mit dem treffend betitelten A Retrospective ein letzter Rückblick über das Schaffen EMPYRIUMs. Darüber, dass dieser Garant für glanzvolle, gefühlvolle Düstermusik aus der deutschen Musiklandschaft verschwunden ist, tröstet das vorliegende Album trotz umfangreicher Bandbiographie im Digibook-Format nicht hinweg.

Vielmehr entpuppt sich A Retrospective als schmerzhaftes Echo der Vergangenheit und die zwei neuen Songs Der Weiher und Am Wolkenstieg bieten während knapp acht Minuten einen letzten, ausklingenden Abgesang. Noch einmal zeigen EMPYRIUM in den beiden Songs, wie man aus Einfachheit Faszination schafft, mit ruhigen Klängen Kraft versprüht und Wehmut zu zarten Tönen verwebt. Der Gesang ist nur ein entferntes Flüstern, ein Nachhall auf alte Zeiten. Ganz im Sinne der Zeit ist auch die Trackliste dieses rückblickenden Albums chronologisch aufgebaut, der neu eingespielte Opener und A Gentle Grieving Farewell Kiss entführen ins Jahr 1996 zu A Wintersunset…, danach geht die Reise Richtung Gegenwart, zu Songs of Moors and Misty Fields, zu Where At Night the Wood Grouse Plays und schließlich zum 2002-er Werk Weiland, das mit vier Songs vertreten ist. Und so schön und berührend die Musik EMPYRIUMs auch ist, irgendwie vermag es diese Art der strikt chronologischen Anordnung und Auswahl nicht, an die einmalige, fragile Atmosphäre, welche die jeweiligen Alben in ihrer Ganzheit heraufbeschwört haben, anzuknüpfen.

So bleibt A Retrospective letztendlich eine etwas zwiespältige Angelegenheit: Die Hard-Fans mögen sich nach den unbekannten acht Minuten, der Neueinspielung und dem Digibook verzehren, aber Nichtkennern der Formation möchte man – entgegengesetzt zu der typischen Meinung Du kennst die Band nicht, nach dieser Best Of-Scheibe hast du das Grundwissen über ihre Musik – lieber ans Herz legen, sich für eines oder mehrere der vier regulären EMPYRIUM-Werke zu entscheiden, welche die besondere, eigene Stimmung bewahren und den Hörer daran teilhaben lassen.

Veröffentlichungstermin: 08.12.2006

Spielzeit: 76:08 Min.

Line-Up:
Ulf Theodor Schwadorf (Markus Stock): Gesang, Instrumente
Thomas Helm : Vocals, Piano/Keyboards

Produziert von Ulf Theodor Schwadorf (Markus Stock)
Label: Prophecy Productions

Homepage: http://www.empyrium.de

Tracklist:
1. The Franconian Woods In Winter`s Silence
2. A Gentle Grieving Farewell Kiss
3. The Blue Mists Of Night
4. Mourners
5. Where At Night The Wood Grouse Plays
6. Dying Brokenhearted
7. The Shephered And The Maiden Ghost
8. Heimwärts
9. Waldpoesie
10. Die Schwäne Im Schilf
11. Das Blau-Kristallne Kämmerlein
12. Der Weiher
13. Am Wolkenstieg

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner