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EARTHBEND: AttackAttackAttack

Auf Zombiejagd mit der Kracherplatte des Sommers.

Lehn dich zurück, schnauf nochmal tief durch. Prüfe deine Munition und schau, ob die Machete auch richtig scharf ist. Hörst du es schon, das Gepoltere? Scheiße, sie kommen. Aber keine Angst, die Zombies, Vampire und Massenmörder haben die Rechnung ohne deine wichtigste Waffe gemacht. Nein, kein Kreuz. Viel besser. Die neue EARTHBEND. Die Berliner Rockband geht nicht selten thematisch auf Monsterjagd, viel wichtiger ist jedoch, dass sie auf Hitjagd gehen. Mit einer unglaublichen Coolness und Entspanntheit schafft es das Trio EARTHBEND mit wenigen Mitteln unglaubliche Songs zu schreiben, die mindestens richtig gut sind, aber oftmals, und das ist auch der beste Fall, das Zeug haben die ganz Großen weg zu blasen. Ganz ohne Witz. Und wenn ich so genau überlege, die einzigen, die 2010 in diesem Bereich mit EARTHBEND mithalten können sind ihre Labelgenossen SCUMBUCKET.

Was am meisten für die Qualität von AttackAttackAttack spricht ist, dass ich diese Scheibe bisher gute fünfzehn Mal gehört habe und nie einen Gedanken daran verschwendet habe, was in diesem Artikel stehen könnte. Das heißt: Anlage an, Läutstärke rauf und für knapp vierzig Minuten einfach eine gute Zeit haben. Natürlich, Tiefgang gibt es wo anders in höherem Maße, aber trotzdem zeigen EARTHBEND zwischen den ganzen wahnsinnig eingängigen Schrammelriffs, den kruden Melodien, dem herrlich coolen, hier und da leicht schiefem Gesang, den pumpenden Bassläufen und den dicken Grooves, wie viel Seele sie haben. Da gibt es den furiosen Auftakt Blistered & Black, der direkt in das hektische Driller Killer übergeht. Solche Kaliber sind aber keine Ausnahme auf AttackAttackAttack, denn Back To The Wall und vor allem die Übernummer Zombie haben krachen gnadenlos. Dann wird es mit dem entspannten Ozzy Attack und dem teils melancholischen Earth Rising, sowie der Orgelnummer Newbourne sogar etwas gediegener.

AttackAttackAttack ist dennoch eine Rockplatte wie aus einem Guss. Elf Songs, die einfach dahin fließen,, Ecken und Kanten haben, einfach aus Riffs bestehen, tolle Gesangslinien haben, mit einer starken Rhythmussektion und direkten Songs. Die einzigen Songs, die sich ein wenig in Experimenten verlieren sind Evermore und Newbourne und stehen in der Mitte des Albums, um etwas zu entspannen und den Hörer runter kommen zu lassen. Zweifelsfrei, eine schlaue Taktik. Mit einer herrlich lärmigen, erdigen Produktion, die aber in Sachen Transparenz keine Wünsche offenlässt. Somit haben EARTHBEND eine faustdicke Überraschung parat, sowohl für Neueinsteiger, als auch für Fans des deutlich progressiveren Vorgängers Harmonia. Ich kann mir nicht vorstellen, dass AttackAttackAttack dich nicht umbläst. Eine wirklich tolle Scheibe.

Veröffentlichungstermin: 20. August 2010

Spielzeit: 39:04 Min.

Line-Up:

André Kunze – Guitar, Vocals
Christian Heinrich – Bass, Organ, Vocals
Tilo Hustan – Drums, Keyboards

Label: Noisolution

Homepage: http://www.earthbend.de

MySpace: http://www.myspace.com/earthbend

Tracklist:

1. Blistered & Black
2. Driller Killer
3. Ozzy Attack
4. Earth Rising
5. Rashomon
6. Evermore
7. Newbourne
8. Zombie
9. Back To The Wall
10. Beretta
11. Neighbours From Hell

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