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DESERTED FEAR: Veins Of Fire

Viel ist von den alten DESERTED FEAR nicht mehr übrig – „Veins Of Fire“ ist eine große Überraschung.

Vom großen Label Century Media zur kleineren, aber umso feineren Plattenfirma Testimony Records: Mit dem Labelwechsel haben DESERTED FEAR auch einen neuen Stil gefunden – und der überrascht. Es scheint, als ob die Band einen Kassensturz gemacht, alle Alben auf den Tisch gekippt und die Einzelteile sortiert hat: Früher waren da Reminiszenzen an Brutalo-Bands wie ASPHYX oder BOLT THROWER, zum Beispiel auf dem 2017er Album „Dead Shores Rising“. Sperriger Skandi-Death Metal wie von den frühen AT THE GATES auf „Drowned By Humanity“, auf „Doomsday“ finden sich dunkle Melodien, wie man sie von PARADISE LOST und EDGE OF SANITY kennt. Und natürlich sind da jede Menge eingängiger Riffs und Melodien – dieser Haufen mit Songideen ist mit Abstand am größten, denn Catchyness konnten DESERTED FEAR schon immer. Auch der raue Gesang von Manuel Glatter war immer eine Konstante im Sound der Band.

„Veins of Fire“ ist simpler, moderner und eingängiger

Für „Veins Of Fire“ haben die Thüringer allerdings einiges vom Tisch gefegt, übrig sind die vielen, vielen Melodien und der Gesang, an dem man die Band noch erkennen kann. Neu sind der moderne Gitarrensound, die (sehr) simplen Drums. Und auch vor diesen unsäglichen Rückungen schrecken DESERTED FEAR in den Songs „Fear The Truth“ und „Rise And Fight“ nicht zurück. Ein in populärer Musik gerne verwendetes Stilmittel – jedoch wird eine Idee meist nicht besser oder spannender, wenn man sie um ein paar Töne verschiebt.

DESERTED FEAR puzzeln Einzelteile zusammen – am Reißbrett

Viel von den alten DESERTED FEAR steckt noch in „Blind“, doch auch bei diesem Song setzt das Trio stellenweise auf einfachen Beat. „Storm Of Resistance“ überrascht im Refrain mit Nu Metal-Riffing und stumpfer Rhythmik. Ganz anders ist „Embrace The Void“, der hochmelodische Song erinnert an neue DARK TRANQUILLITY und steht der Band ziemlich gut. „At The End Of Our Reign“ könnte mit seiner Eingängigkeit auch von ARCH ENEMY stammen. Und diese Aufzählung deutet auch schon an, wo die Schwächen des Albums liegen: Das Puzzle ergibt kein einheitliches Bild mehr, die einzelnen Teile wollen nicht so recht ineinanderpassen.

Seit 2007 ist das Trio Manuel Glatter (Gitarre und Gesang), Fabian Hildebrandt (Gitarre) und Simon Mengs (Schlagzeug) in derselben Besetzung unterwegs, beackerte unzählige Festivals und Clubs. Nun besteht mit dem wesentlich eingängigeren und modernerem Material vielleicht die Aussicht auf eine größere und jüngere Fanbase und große Festivalbühnen. Der Band würde ich es von Herzen gönnen, dass sie den richtigen Weg für sich findet. Dass den allerdings viele der alten Fans mitgehen, bezweifle ich.

VÖ: 25. April 2025

Label: Testimony Records

Produziert (Recording, Mix, Mastering) wurde „Veins Of Fire“ von Gitarrist Fabian Hildebrandt im Eisensound Studio in Jena.

DESERTED FEAR „Veins Of Fire“ Cover & Tracklist

1. Into the Burning Lands
2. The Truth (Video bei YouTube)
3. Blind (Video bei YouTube)
4. Storm of Resistance
5. Embrace the Void
6. Rise and Fight
7. At the End of Our Reign (Video bei YouTube)
8. Echoes in the Silence
9. We Are One
10. Veins Of Fire (Video bei YouTube)

Line-Up:

  • Manuel “Mahne” Glatter – Guitars & Vocals
  • Fabian Hildebrandt – Guitars
  • Simon Mengs – Drums
  • John Gahlert – Bass (Live)

 

Diskographie

 

  • My Empire (2012)
  • Kingdom Of Worms (2014)
  • Dead Shores Rising (2017)
  • Drowned By Humanity (2019)
  • Doomsday (2022)
    Veins Of Fire (2025)

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