DECISION TO HATE: Anti-human Art [Eigenproduktion]

Routinierter Black / Death / Thrash Metal aus Siegen, der sich an ein höllisches Konzept hält.

Irgendwie empfinde ich großes – so ganz subjektives – Bedauern für DECISION TO HATE. Denn meine erste Begegnung mit der Band aus Siegen fiel beim ENTER THE ETERNAL FIRE FESTIVAL 2018 sprichwörtlich ins Wasser. Dann, ein halbes Jahr später erscheint ihr neues Album “Anti-human Art”. Doch die Promo rutscht in den Massen der Label-Veröffentlichungen und von PR begleiteten Releases immer weiter zurück in den persönlichen Agenden der To-Do-List. Somit kommt es erst knapp drei Monate nach dem offiziellen Release zur Besprechung des Albums. Schade, wenn man bedenkt, dass sich DECISION TO HATE einiges haben einfallen lassen, um “Anti-human Art” ausgereift zu kreieren und chich zu präsentieren.

DECISION TO HATE wechseln zwischen Black, Death und Thrash Metal

DECISION TO HATE sind nicht gänzlich unbekannt, stand doch vor vielen Jahren schon ihre erste EP “Inhuman Determination” auf dem Prüfstand. 2006 folgte das Debütalbum “Prepare for Self-Destruction” nach. Über ein Dutzend an Jahren später folgt mit “Anti-human Art” nun das zweite Album der inzwischen zum Quartett angewachsenen Band. Stilistisch bewegen sich DECISION TO HATE zwischen Death (“I Hate Myself”), Black (“Between The Graves”) und Thrash (“New Age Templar”), wobei die Siegener trotz ihrer Routine nicht einmal so sehr den Old-School-Charakter zur Schau stellen.

“Göttliche Komödie” von Dante als Inspirationsquelle für “Anti-human Art”

Hinter “Anti-human Art” steht im Übrigen ein Konzept, das sich mit menschlichen und geistigen Abgründen beschäftigt. Dabei umkreist das Konzept auch Dantes “Göttliche Komödie” – und im Konkreten den ersten Abschnitt “Inferno” mit den neun Höllenkreisen. Den jeweiligen Höllenkreisen wird auch musikalisch Rechnung getragen, als dass diese mit Klavier-Inerludes zum Besten gegeben werden. Dabei nimmt Drummer und Tastenmeister Christian Schmidt (STEORRAH, Ex-INFINITE HORIZON) Teile der Gitarren-Melodien der jeweils kommenden Tracks vorweg. Durchaus eine interessante Herangehensweise.

DECISION TO HATE liefern gutes Album ab

Das Album an sich ist durch die Klavier-Inertludes und den Wechsel zwischen den Extrem Metal-Spielarten selbstredend von Haus aus abwechslungsreich ausgelegt. Die knappe Stunde der Spielzeit wirkt dadruch kurzweilig, wenngleich mancher Song etwas einfacher gehalten ist in seinem Aufbau oder in Sachen Riffing. Auch dem kehligen und kauzigen Gesang von Bandleader Thogarma würde etwas mehr Abwechslung nicht schaden. Allerdings bringt er das gallig Böse und Diabolische gut zur Geltung, wie etwa “Millenium Of All Consuming Hellfire” beweist, wo er zudem auch etwas abwechslungsreicher agiert. Weiterhin gibt es mit “On Your Knees In Front Of The Priest” auch einen Track heraus zu heben, als dass DECISION TO HATE hier mehrere Komponenten zum Einsatz bringen. Somit erweist sich “Anti-human Art” insgesamt als ein gutes Album, das sich einen Labeldeal und eine zeitnahere Besprechung verdient hätte. Aber da sind wir wieder beim Bedauern…

Veröffentlichungstermin: 08.12.2018

Spielzeit: 55:31 Min.

Line-Up:
Christian Schmidt – Schlagzeug & Klavier
Thogarma – Gesang, Gitarre & Bass
Tim Brambach – Gitarre & Bass

Label: Eigenproduktion

Homepage: https://decisiontohate.bandcamp.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/DecisionToHate

DECISION TO HATE “Anti-human Art” Tracklist

01. The First Circle – Limbo
02. Mercy Is Weakness (Audio bei YouTube)
03. The Second Circle – Lust
04. I Hate Myself (Audio bei YouTube)
05. The Third Circle – Gluttony
06. Between The Graves
07. The Fourth Circle – Greed
08. On Your Knees In Front Of The Priest
09. The Fifth Circle – Anger
10. New Age Templar
11. The Sixth Circle – Heresy
12. Millenium Of All Consuming Hellfire
13. The Seventh Circle – Violence
14. …For The Death Of Mankind
15. The Eighth Circle – Fraud
16. Anti – Human Art
17. The Ninth Circle – Lucifer
18. Strength And Depression

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