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DAWN OF WINTER: The peaceful dead

Eine so runde Scheibe der Doomseeligkeit überrascht auch alte Fans der deutschen Doomveteranen. Ungeübte Frohnaturen werden durch ein Tal der Tränen getrieben.

Die Ludwigsburger DAWN OF WINTER kann man definitiv als Kultband bezeichnen. Schon seit 1990 im Namen des traditionellen Doom unterwegs, sorgt die Band um Gerrit Mutz (SACRED STEEL) und Jörg Knittel (MY DARKEST HATE) immer mal wieder mit Releases für Aufsehen in der Doomszene, um sich dann wieder klammheimlich gefühlte Ewigkeiten zurückzuziehen in tiefes musikalisches Schweigen. Ankündigungen eines neuen Albums beruhigen immer mal wieder die drängelnden Fans, ausgewählte Auftritte, z.B. beim DOOM SHALL RISE IV, machen Hoffnung, und nun endlich ist The peaceful dead da.

Und wieder gelingt es DAWN OF WINTER, sich mit dem erhofften Paukenschlag zurückzumelden. The peaceful dead bietet genau das, was man von dieser Band erwartet, nur noch mal etwas besser und ausgereifter. Wie gehabt gibt es schleppenden traditionellen Doom, wie man ihn von Bands wie SAINT VITUS, PENTAGRAM, COUNT RAVEN, weniger verspielten REVELATION und Co. kennt. Auf den zähen Groove legt Knittel seine Gitarre, die ebenfalls selten ausbricht und mit minimalistischen Riffs den Songs Schwere gibt. Hier und da mal ein passendes Solo und das war´s. Auf diesem Fundament kann Gerrit Mutz seine Vocals ausleben. Wie gehabt ist sein theatrales Gejaule sicher nicht jedermanns Sache, um die Emotionen der Songs zu transportieren ist sein Gesang jedoch perfekt geeignet. Eine Doomballade wie Throne of isolation wird so zum Hörspiel, Burn another sinner könnte auch als kauzige NWOBHM-Nummer durchgehen. Die Karten auf den Tisch legen DAWN OF WINTER aber bei den echten Doomwalzen wie All the gods you worship, Holy blood oder dem ultrazähen Titelsong. Auf das Allernötigste an Tempo reduziert leben diese Songs von einer einzigartigen Atmosphäre, die jedem True-Doomer Fontänen an Freudentränen in die Augen treibt und jedem Nichtdoomer schmerzlich klarmacht, warum er mit dieser Musik nicht klarkommt. Den Sound von DAWN OF WINTER kann man wohl nur lieben oder hassen, echte Doomer wollen gar nicht jedem gefallen. Die Doomgemeinde wird das neue DAWN OF WINTER-Album berechtigt abfeiern wie den wiedergeborenen Messias. Eine so runde Scheibe der Doomseeligkeit überrascht auch alte Fans der deutschen Doomveteranen. Ungeübte Frohnaturen werden durch ein Tal der Tränen getrieben, entdecken dadurch vielleicht die einzigartige Schönheit des Doom für sich.
Für Doomer ganz klar ein Pflichtkauf.

Veröffentlichungstermin: 28.11.2008

Spielzeit: 56:02 Min.

Line-Up:
Gerrit Mutz: Vocals
Jörg Knittel: Guitar
Joachim Schmalzried: Bass
Dennis Schediwy: Drums

Produziert von Achim Köhler
Label: Massacre Records

Homepage: http://www.dawnofwinter.de

MySpace: http://www.myspace.com/dawnofwinter

Tracklist:
1. The music of despair
2. A lovelorn traveller
3. Mourner
4. Holy blood
5. The oath of the witch
6. Throne of isolation
7. Burn another sinner
8. All the gods you worship
9. Anthem of Doom
10. The peaceful dead

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