DAVID ROCK FEINSTEIN: Bitten By The Beast

Die Songs machen Spaß und dürften Altrockern gut reinlaufen, unverzichtbar ist "Bitten By The Beast" allerdings nur für alle RONNIE JAMES DIO-Fans.

Sagen wir es mal so: wer nicht sowieso weiß, dass DAVID ROCK FEINSTEIN der Cousin von RONNIE JAMES DIO ist, mit ihm gemeinsam bei ELF erste Schritte im harten Rock gegangen ist und später mit THE RODS zur Blütezeit des US-Metal einen guten Namen hatte mit seinem straighten, stampfigen Metal, der braucht eigentlich gar nicht weiter lesen. Die Zielgruppe für Bitten By The Beast ist schnell klar: Alt-Metaller und reife Rocker.

Ok, es rockt amtlich, der Mann ist ja ein alter Hase. Aber muss man sich bei so viel eigener musikalischer Vergangenheit so deutlich bei JUDAS PRIEST irgendwo zwischen British Steel und Turbo orientieren wie nicht nur bei den ersten drei Songs? Vocal-Lines, Gitarrensound, Leads, Riffs, alles klingt überdeutlich – und gar nicht mal schlecht – nach den NWOBHM-Gods. Bei Metal Will Never Die hingegen klingt alles nach DIO. Das macht Sinn, dieser singt hier und man darf seine wohl letzte Gesangsaufnahme vor seinem Tod am 16. Mai erleben. Dass seine Krankheit schon an seinen Kräften zerrte, das hört man heraus. Wenn RONNIE JAMES DIO hier I am Metal, and I never  die singt, das geht einem schon nahe. Die Vocals entsprechen nicht Ronnies gewohnter Qualität, eher dürfte es sich um eine Demoaufnahme handeln, die mit Verzerrung unterlegt benutzt wurde. Beim nächsten Song, ebenfalls mit reichlich DIO-Anleihen, versucht sich DAVID FEINSTEIN selbst an dessen Gesangslinien, für die vom Meister gewohnte Gänsehaut reicht es aber nicht ansatzweise. Wenn dann mit Rocks Boogie noch ein flotter Rocker nachgelegt wird, der klingt, als hätte TED NUGENT bei ZZ TOPs La Grange geklaut, der MAD AXEMAN schaut auch beim Rausschmeißer nochmal vorbei, dann ist da mit Eigenständigkeit oder Anklänge an THE RODS nicht mehr viel übrig. Nicht dass wir uns falsch verstehen, die Songs sind ok und gut gespielt, die Vocals vom Boss sind ebenfalls gut, aber nicht beeindruckend, am Sound gibt es auch nichts zu meckern, die Gitarren klingen sogar richtig gut, na ja, halt nach JUDAS PRIEST. Carl Canedy und Garry Bordonaro (beide WILD DOGS, JACK STARR) sorgen für einen unspektakulären, aber grundsoliden Background.

Die Songs machen Spaß und dürften Altrockern gut reinlaufen, junge Metaller und Hard Rocker rüsten lieber mit British Steel, Double Live Gonzo und Tres Hombres auf.
Unverzichtbar ist Bitten By The Beast allerdings für alle RONNIE JAMES DIO-Fans, sein letztes musikalisches Vermächtnis gehört in jede Sammlung. Der Rest des Albums ist ja wie gesagt nicht schlecht. Nur hat man das so eben schon alles von den Originalen. Hoffen wir mal, dass es bei THE RODS wieder mehr Eigenständigkeit zu finden gibt. Das neue Album Vengeance wird ja im März erscheinen. 

Veröffentlichungstermin: 19.11.2010

Spielzeit: 44:30 Min.

Line-Up:
David Rock Feinstein – Vocals, Guitar
Garry Bordonaro – Bass
Carl Canedy – Drums

Produziert von David Feinstein
Label: Niji Entertainment

Homepage: http://bittenbythebeast.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/davidrockfeinstein

Tracklist:
1. Smoke On The Horizon
2. Evil In Me
3. Break Down The Walls
4. Metal Will Never Die (Feat. Ronnie James Dio)
5. Kill The Demon
6. Rocks Boogie
7. Give Me Merry
8. Run For Your Life
9. Gambler Gambler

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