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DARK NOVA: Sivilla

Mystischer, düsterer Heavy Metal, der aber trotz guter Ansätze nicht überzeugen kann.

Sivilla ist zwar erst das dritte Album von DARK NOVA, die Griechen sind jedoch schon seit 1987 im Geschäft und benötigten bislang für jede Veröffentlichung ganze sechs Jahre. Ob sie diese lange Zeit sinnvoll genutzt haben? Das Label verspricht vollmundig an album that will blow away everything you have heard so far! – schnell wird jedoch deutlich, dass Sivilla dem ganz und gar nicht gerecht wird.

Geboten wird etwas düsterer, mystischer Heavy Metal mit einigen progressiven Einschüben. Die Keyboards, hauptverantwortlich für das Unheimliche im Sound der Band, stehen dabei meist im Hintergrund und dienen der Untermalung. Über allem steht der mittelhohe, klare Gesang von Michael Choulakis, dessen Stimme zwar kräftiger sein könnte, der aber insgesamt dennoch überzeugen kann. Besonders die interessant gestalteten zweistimmigen Gesängen wissen zu gefallen. Alles in allem eine interessante, wenn auch wenig innovative Mischung, die entfernt an Bands wie ADRAMELCH erinnert und ganz und gar nicht zeitgemäß wirkt. Mit dem schnellen Come Into My Nightmare hat man doch auch gleich ein richtig starkes Lied am Start. Leicht orientalisch angehaucht, prägen sich die Gesangsmelodien schnell und dauerhaft ein. Mit zunehmender Spieldauer jedoch plätschert die Musik auf Sivilla nur noch vor sich hin. Das liegt daran, dass man fast durchweg im Midtempo agiert, dabei aber auch immer wieder ähnliche Riffs verwendet. Was beim ersten Hören aufgrund der Vertracktheit noch aufhorchen lässt, zeigt einfach keine Wirkung mehr, wenn es leicht variiert in einem anderen Stück wiederverwertet wird. Auch die Melodien wirken oft austauschbar und ähneln sich zu sehr, und es gelingt dem Quintett selten, Spannungsbögen aufzubauen. Schließlich klingen einige der Keyboardsoli reichlich undurchdacht und willkürlich – ganz im Gegensatz zu den viel häufiger anzutreffenden, hochmelodischen Gitarrensoli, die anzuhören eine wahre Freude ist.

Gegen Ende hat man mit dem herrlich stampfenden Reach For The Sky zwar noch ein Lied mit ähnlichem Ohrwurmcharakter parat wie Come Into My Nightmare. Das ist jedoch zu wenig für eine Kaufempfehlung. Schade, denn der Sound der Band ist eigentlich ein gefundenes Fressen für alle, die mit den Auswüchsen den Happy Metal nie etwas anfangen konnten. Bleibt zu hoffen, dass beim für 2011 zu erwartenden Album eine deutliche Steigerung zu verzeichnen ist.

Veröffentlichungstermin: 07.03.2005

Spielzeit: 48:39 Min.

Line-Up:
Elias Koskoris – Gitarren

Nick Adams – Schlagzeug

Michael Choulakis – Gesang

Mary Tassouli – Keyboards

Kiki K – Bass
Label: Black Lotus Records

Hompage: http://www.darknova.gr

Tracklist:
1. Avernus

2. Come Into My Nightmare

3. Desperate Act

4. Sivilla

5. El Cant De La Sibil

6. In A Crevasse Of Time

7. Flight To The Unknown

8. Out Of The Silence

9. Reach For The Sky

10. Say No More

11. A Drifter In Stillness

12. Too Late To Hide

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